Über 200 Tüten für die Neustädter Tafel wurde von den zehn Damen des Ausschusses Caritas und Soziales der Löffinger Seelsorgeeinheit gepackt. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

Zahl der Bedürftigen ständig im Wachsen  /  Gottesdienst mit Spendenaktion will Aufmerksamkeit wecken

Von Gerold Bächle

Löffingen. Solidarität mit den Notleidenden der Gesellschaft stand im Mittelpunkt eines Gottesdienstes und einer damit verbundenen Spendenaktion in der Stadtkirche.

Der Ausschuss für Caritatives und Soziales hatte bereits im Vorfeld in der Kernstadt und den Ortsteilen Spendentüten verteilt. Die Resonanz war überwältigend, wie sich Gaby Müller vom Ausschuss freute. Zusammen mit weiteren Helfern sortierte sie die Lebensmittel nach Haltbarkeit. Über 200 Tüten wurden gepackt und zur Neustädter Tafel gebracht. Gefragt waren vor allem Grundnahrungsmittel mit einem langen Haltbarkeitsdatum wie Konserven, Nudeln, Reis, Tee, H-Milch, Müsli, Fertiggerichte, Kaffee, Öl, Zucker oder Milch. "Selbstgemachtes" wie Marmelade durfte nicht in die Tüten, da dieses im Tafelladen nicht an die Kunden weitergeben werden können.

Die Tafel selbst bezieht ihre Lebensmittel aus Restbeständen verschiedener Supermärkte und Bäckereien. Das Spendenangebot hat sich verringert, da die Lebensmittel kurz vor dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatum zum reduzierten Preis verkauf werden. Auch betriebswirtschaftlich werde in den Supermärkten der Wareneinkauf immer stärker optimiert.

Neben Frischware benötigt die Tafel auch haltbare Lebensmittel, welche durch Spenden aufgefüllt werden. Deshalb ist die Neustädter Tafel auf solche Aktionen wie die in Löffingen dringend angewiesen. Der Bedarf sei groß und nehme ständig zu, war zu erfahren. Denn auch im Hochschwarzwald rutschten immer mehr Familien, aber auch Alleinerziehende und Rentner, in die Armut ab. Gerade die Altersarmut nehme zu. Dies dürfe in unserer Gesellschaft nicht passieren, wie der Ausschuss Caritas und Soziales der Seelsorgeeinheit Löffingen erklärt. Jährlich ruft er deshalb zu diesem Caritas-Gottesdienst mit Spendenaktion. Obwohl sich die Zahl der Tafelkunden seit der Eröffnung im Oktober 2008 vergrößert hat, ist den Verantwortlichen bewusst, dass die Dunkelziffer für die Notleidenden im Hochschwarzwald weitaus höher liegt ist. Vielen scheuten sich, ihre Not öffentlich zu zeigen und Hilfe anzunehmen.