Einer der Bereiche, die im Zuge der Neugestaltung der Verkehrsflächen in der Löffinger Innenstadt ein neues Gesicht erhalten sollen: Das Areal beim Rathaus, Maienländer Tor und Demetrius-Brunnen. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

Stadtkern: Planer stellen Varianten vor / Entscheidung in einer der nächsten Gemeinderatssitzungen

Die Verkehrsflächen in der Löffinger Innenstadt geben ein uneinheitliches Bild ab und sind, wie Bürgermeister Tobias Link bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderats ausführte, teilweise stark reparaturbedürftig. Auch an der Barrierefreiheit hapere es.

Löffingen (tom). Mit einem Gestaltungskonzept, das in den kommenden Jahren schrittweise umgesetzt werden soll, will die Stadt Abhilfe schaffen. Drei einschlägig spezialisierte Büros stellten dem Gemeinderat bei seiner jüngsten Sitzung ihre Ideenskizzen vor. Bei der Diskussion zeichnete sich ab, dass die Frage nach Stellplätzen unmittelbar beim Rathaus und nach Durchgangsverkehr in der Straße am Rathausplatz einen Knackpunkt für das weitere Vorgehen darstellt.

Silvia Lange von Merz und Lange Landschaftsarchitekten schlägt vor, lediglich zwei Materialien einzusetzen: Für Fahrbereiche Asphalt, für Gehflächen und Stellplätze Betonpflaster. Die Stellplätze sollen durch eine andere Farbgebung von den Gehflächen abgesetzt werden. Von der Verwendung von Natursteinen habe man nicht zuletzt aus Kostengründen Abstand genommen. Die Kirchstraße soll teilweise zu einer Einbahnstraße umfunktioniert, die Straßen im Innenbereich – beispielsweise die Straße am Rathausplatz und die Eggertenstraße – in Spielstraßen umgewandelt werden, in denen für Fahrzeuge Schrittgeschwindigkeit gilt. Der Rathausvorplatz soll, den Vorstellungen von Merz und Lange zufolge, nicht mehr für Stellplätze genutzt werden, sondern zu einem Aufenthaltsareal umgestaltet werden, das auch für Veranstaltungen, Märkte und Feiern genutzt werden kann.

Franz Braun vom Ingenieurbüro Riede und die Landschaftsarchitektin Carolin Riede wollen einen anderen Weg beschreiten. Sie wollen den Bereich bei Demetriusbrunnen, Maienländer Tor und Rathaus ebenso wie den Kirchplatz optisch als zentrale Anlaufstellen in der Innenstadt besonders hervorheben. Für die Fahrbahnen sehen Braun und Riede ebenfalls Asphalt vor, auf den übrigen Flächen soll Naturstein – für Gehwege Granitpflaster, für die beiden Platzbereiche Granitplatten – verwendet werden. Die Kirchstraße soll durchgängig Einbahnstraße, die Rathausstraße für den Durchgangsverkehr gesperrt und Teil des neu gestalteten Rathausplatzes werden, wobei Lieferverkehr weiterhin ermöglicht werden soll.

Marius Weißhaupt von Weisshaupt Landschaftsarchitektur setzt ebenfalls auf Asphalt als Belag für die Fahrbereiche, in Gehbereichen soll Naturstein-Kleinpflaster, in Bereichen mit platzartigem Charakter großformatige Pflasterplatten zur Anwendung kommen. Auch Weißhaupt betrachtet das Rathausumfeld als Gestaltungsschwerpunkt, er will aber auch weitere Areale in der Innenstadt, darunter den Kirchplatz, den Bereich bei der Tourist-Information "platzartig" gestalten. Die Kirch- und die Eggertenstraße sollen Einbahnstraßen, die Straße am Rathausplatz Teil einer "Fußgänger-Flanierpassage" werden oder alternativ in eine verkehrsberuhigte Zone umgewandelt werden.

Was allen drei Vorschlägen gemeinsam ist, sind Aspekte wie Barrierefreiheit und die "Begrünung" der Innenstadt mit gezielt gepflanzten Bäumen. Auch die Zahl der Stellplätze soll, selbst bei den beiden Konzepten, die die Straße am Rathausplatz streichen wollen, nicht verringert werden, sondern sich – im Konzept von Merz & Lange – deutlich erhöhen. Ein Knackpunkt für das weitere Vorgehen wird, das zeigte die Diskussion im Gemeinderat, die Frage sein, ob und in welchem Umfang im unmittelbaren Umfeld des Rathauses und insbesondere in der Straße am Rathausplatz auch künftig Stellplätze vorgehalten werden.

"Bei einer Sperrung der Straße am Rathausplatz wird es Protest hageln", stellte Sebastian Butsch (FDP/FW) fest. "Einzelhandel in der Innenstadt muss weiterhin mit dem Auto direkt anfahrbar sein", forderte Marlene Hauser (CDU). "Durchfahrtsverkehr am Rathausplatz muss weiterhin möglich sein", meinte Georg Mayer (SPD) während Dieter Köpfler (SPD) feststellte: "Die Parkplätze in der Innenstadt sind eine heilige Kuh in Löffingen, sie sind wichtig für den Einzelhandel."

Die Entscheidung, welches der drei vorgestellten Basiskonzepte weiterverfolgt wird, trifft der Gemeinderat bei einer seiner nächsten Sitzungen. Die Zeit bis dahin wollen, wie einige Stadträte im Gespräch andeuteten, die Gemeinderatsfraktionen nutzen, um die Vorschläge gegeneinander abzuwägen und gegebenenfalls Modifikationen vorzuschlagen.