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Rößle, Guller, Gschell, Schantle, Federahannes, Fransenkleid und Biß ziehen durch das Schwarze Tor. Mit Video.

Rottweil - Was passiert am Fasnetsmontagmorgen Schlag um acht Uhr? Der historische Narrensprung beginnt, die abstrakte Vorfreude wandelt sich: Endlich darf man wieder narren. Mag an diesem Montag in Mainz und sonstwo der Sturm noch so blasen, in Rottweil gehen die Narren d’Stadt nab – bei vorfrühlingshafter Witterung, die zumindest während des Narrensprungs die Regenschleusen noch zuhielt.

Dass die Sprungführung der Variante "x", vielleicht war’s auch "y", folgte, erstaunte zwar nicht, verunsicherte die einen und verärgerte die anderen Narren dann doch. Ein bisschen mehr dürfte sein, meinen sie. Es ging trotzdem in Richtung ein Uhr, bis die Rössle am Friedrichsplatz ankamen. Und dass die Fasnetsreiter aus der Hochmaiengasse kommend den Sprung anführen: okay. Das Timing mit der Jugendkapelle im Schwarzen Tor passt. Dass es gar keinen Acht-Uhr-Schlag gegeben hat und damit, streng genommen, das Startzeichen fehlt: geschenkt. Punkt acht Uhr öffnet sich nämlich das fingierte fingierte Ziffernblatt am verhüllten Schwarzen Tor – und heraus kommt unter freudigem Raunen des Publikums kein Kuckuck, sondern ein mechanisierter Wadelkappenmann, der Narren und Bürgersleute grüßt.