Kurt Kaupp in seinem Atelier Foto: Borho Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausstellung: Die Gemeinde Lauterbach zeigt "Kurt Kaupp – gesehen, begriffen, gezeichnet, gemalt"

Der Maler Kurt Kaupp hat in seinem Leben rund 1500 Bilder geschaffen. 50 davon sind nun in einer Werkschau in der Galerie "Wilhelm Kimmich" zu sehen.

Lauterbach. Er möchte auf keinen Fall als "Künstler" bezeichnet werden, obwohl im angegliederten Ausstellungsraum seines Ateliers rund 370 Werke bestaunt werden können. Er sei lediglich "Maler" gibt er denen zu verstehen, die seine Werke voller Bewunderung auf dem Niveau bedeutender Künstler ansiedeln.

Seine Heimatgemeinde Lauterbach veranstaltet in der Galerie "Wilhelm Kimmich" die Ausstellung: "Kurt Kaupp – gesehen, begriffen, gezeichnet, gemalt" und jeder Besucher kann sich von dem künstlerisch Malenden ein eigenes Bild machen.

Der 78-jährige Kurt Kaupp besuchte zunächst in Schramberg die Volksschule und absolvierte anschließend eine Ausbildung zum Flaschner und Installateur. Nach dem Besuch der Meisterschule legte er 1968 die Prüfung zum Installateur ab. Es folgten 15 Jahre als Abteilungs- und Betriebsleiter bei der Firma Maurer in Schramberg und 1986 die Prüfung zum Klempner.

Mit der Gründung der Firma Kaupp Metalldach- und Fassaden-Systeme wurde der Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Der Kinderfreund, der sechs Kinder und 16 Enkelkinder hat, genießt seit 2002 in seinem schmucken Eigenheim auf dem Lauterbacher Imbrand seinen Ruhestand.

Schon seit der Schulzeit hatte er ein ausgeprägtes Faible für das Zeichnen und Malen, was ihm insbesondere auch später beruflich nützte. Dem Autodidakten öffnete sich seit rund 30 Jahren auch alles Schöne in der Natur. Unzählige Reisen führten nach Italien in die Toskana und in die Abruzzen, an den Lago Maggiore, in die Schweiz und nach Frankreich, aber auch in den heimischen Schwarzwald, oder in die Pfalz.

Heimgekehrt ist er stets mit Landschafts- und Blumenbilder, aber auch mit Aquarellen, Porträts und Aktbildern. Bei den verschiedenen Maltechniken werden Öl- oder Acrylfarben, Tusche oder Tinte sowie auch Hart-, Soft- oder Wachskreide verwendet. "Ich habe keinen Malstil – will ich auch nicht", sagt Kaupp über sich. Ein Malstil führe zur Routine und störe die Fantasie.

"Zeichnen und malen ist das Reden des Malers" lautet sein Leitspruch. Sein 2005 errichtetes Atelier mit dem angegliederten Ausstellungsraum wurde im Laufe der Jahre von rund 2000 interessierten Besuchern besichtigt. Seit dieser Zeit bietet er für Kinder und Erwachsene dreimal pro Woche Malkurse an. Kunstschulanwärter gestalteten in seinem Atelier die Bewerbungsmappe und Gäste kommen auch auf Besuch, um nur mal hautnah Atelierluft schnuppern zu können. Kaupp schätzt seinen Fundus auf insgesamt rund 1500 Zeichnungen und Bilder, davon befinden sich rund 370 in seinem Ausstellungsraum, rund 1000 fein sortiert in Repräsentationsmappen und ein Rest separat in einem Lager deponiert. Rund 50 Werke, die zur Ausstellung ausgewählt wurden, erstrecken sich über das gesamte Spektrum seines breit gefächerten Schaffens.

Der passionierte Maler findet immer noch Zeit für Hobbys, sei es der Garten, die Landwirtschaft oder am Herd beim Kochen und schreibt und dichtet gerne. Darüber hinaus wurde ihm das Ehrenamt zur Herzensangelegenheit, er fungierte vier Jahre als Gemeinderat, acht Jahre als katholischer Kirchengemeinderat und mehr als 25 Jahre als stellvertretender Vorsitzender des örtlichen Obst- und Gartenbauvereins. Mit dem Bau der einzigartigen Franziskuskapelle auf dem Imbrand wurde in 1996 sein ehrenamtliches Engagement eindrucksvoll gekrönt. Die Ausstellung in der Galerie "Wilhelm Kimmich" wird am Freitag, 30. Juni, um 19.30 Uhr eröffnet und dauert bis Sonntag, 10. September.