Das seitherige Hauptschulgebäude (von links) mit altem Schul- und Grundschulgebäude. Foto: Borho Foto: Schwarzwälder-Bote

Ganztagesschule Lauterbach Thema im Rat / "Kompakter" Betrieb angestrebt / Umbau beschlossen

Von Georg Borho

Lauterbach. Die bereits beschlossene Einführung einer Ganztagesschule zum Schuljahr 2015/2016 in Lauterbach soll mit einem "kompakten" Schulbetrieb im seitherigen Hauptschulgebäude abgewickelt werden. Dies zeichnete sich in der jüngsten Gemeinderatssitzung ab.

Bürgermeister Norbert Swoboda begrüßte zu diesem Tagesordnungspunkt die Architekten Dietmar Haas und Claus Rehm, Rektor Otto Schoch, Vertreter des Lehrerkollegiums sowie Elternvertreter. Die vorgelegte Planung der beiden Architekten sieht den Umzug von Verwaltung, Sekretariat und Lehrerarbeitsplätzen in das seitherige Hauptschulgebäude vor. Des Weiteren ist im ersten Obergeschoss des Hauptschulgebäudes, unter Einbeziehung der seitherigen Schulküche, eine Mensa vorgesehen. Im zweiten Obergeschoss können in einem großen Klassenzimmer künftig das Sekretariat, das Rektorat, ein Lehrerzimmer und Lehrerarbeitsplätze untergebracht werden.

Mit dieser Lösung kann der eigentliche Schulbetrieb "kompakt" im seitherigen Hauptschulgebäude stattfinden. Im Grundschulgebäude können die Räumlichkeiten im Erdgeschoss (Verlässliche Grundschule, Musikverein) belassen werden. Im ersten Obergeschoss können dann Räume insbesondere hinsichtlich der Ganztagesschule geschaffen und weitere Räume im zweiten Obergeschoss für Vereine und Kooperationen Schule/Vereine genutzt werden. Eine Bezuschussung der Maßnahme bei Gesamtkosten von rund 208 000 Euro ist voraussichtlich nicht möglich. Die Kosten für den Fluchtweg und den reinen Umzug von Sekretariat, Rektorat, Lehrerarbeitsplätze und Lehrerzimmer in das Hauptschulgebäude sind wohl auch nicht förderfähig, so die Planer.

Gemeinderat Erich Fehrenbacher stellte fest, in der vorgesehenen Planung beeinträchtige die Fluchttreppe zwei Unterrichtsräume massiv. Er schlug vor, die Fluchttreppe zum Bach oder nach hinten zur Schulgasse hin zu verlegen. Ratskollege Stefan Weinmann meldete Bedenken an, ob die geplanten Räumlichkeiten für eine Ganztagesschule ausreichen. "Mir ist diese Lösung zu klein", sagte Weinmann.

Für Rektor Otto Schoch stellte die vorgestellte Variante die "optimal billigste Minimallösung" dar. Er ging auf die Betreuung einer zusätzlichen, freiwilligen Halbtagesschule am Nachmittag ein und sagte: " Wir richten uns nach der Nachfrage des Kindergartens und der Elternschaft. Wir brauchen daher genügend Räume im alten Schulgebäude". Wenn die Tendenz anhalte, seien womöglich bis in zehn Jahren nur noch 60 Schüler zu unterrichten.

Gemeinderätin Doris Moosmann meinte sinngemäß, in der vorangegangenen Gemeinderatssitzung sei beim Friedhof über ein Volumen von 1,5 Millionen Euro debattiert worden und bei der Schule "unserer Kinder" werde herumgeknausert. Bürgermeister Norbert Swoboda gab schließlich zu bedenken, es handele sich lediglich um eine erste Maßnahme und weitere, wie beispielsweise die Schulhofsanierung, würden noch folgen. Gemeinderat Florian Fehrenbacher stellte einen "idealen ersten Schritt" als Anfangslösung fest, zumal die angestrebte Ganztagsschule noch nicht in trockenen Tüchern sei. Die Planung der Maßnahme soll nunmehr mit einer Verlegung der Fluchttreppe sowie mit Fußböden und Dämmschutz in fünf Klassenzimmern noch nachgebessert werden. Dem analogen Beschlussvorschlag zur Umsetzung und Einstellung der Mittel in den Haushaltplan 2015 wurde bei einer Gegenstimme entsprochen.