Landratsamt will keine weiteren Anlagen

Lauterbach (jf). Das Landratsamts Rottweil will keine neuen Wasserkraftwerke entlang des Lauter- oder Sulzbachs.

Heide Meixner und Martin Huber vom Umweltschutzamt waren auf Einladung von Bürgermeister Norbert Swoboda zur Sitzung des Gemeinderats nach Lauterbach gekommen. Die Nutzung von Wasserkraft war immer wieder ein Thema in Lauterbach. Auch die Firma Bock Kunststofftechnik wollte mit Wasserkraft ihre Stromkosten senken. Eine entsprechende Anfrage wurde vom Landratsamt Rottweil aber abgelehnt. Swoboda hatte daraufhin eine große Besprechungsrunde mit Vertretern des Landratsamtes, der Firma Bock und der Gemeinde einberufen. "Tenor war jedoch, dass aufgrund des geringen Wasserstands des Lauterbachs eine Nutzung nicht möglich ist und auch keine Stauwehre eingebaut werden können", so der Bürgermeister. Falls die Firma Bock eine Lösung ohne zu große Wasserentnahme oder Aufstauung präsentieren könne, dann würde man ein derartiges Projekt prüfen. "Die Firma Bock hat sich bis jetzt noch nicht mit einem solchen Vorschlag gemeldet", berichtete Heide Meixner dem Gemeinderat. Generell wolle man aber keine neuen Anlagen mehr, da die ökologischen Auswirkungen in keinem Verhältnis zur erzeugten Energiemenge und der erzielten Kohlendioxidminderung stünden. Wasserkraftanlagen erwärmen den Bach, der normale Austausch mit dem Grundwasser finde nicht mehr statt, die Wassermenge sinke. "Es gibt also keine Chance für neue Anlagen am Lauterbach oder Sulzbach, eine Mindestwassermenge für den Fischaufstieg muss durchfließen", sagte Meixner.

Jetzt ginge es nur noch darum, bestehende Anlagen zu optimieren. Die schon länger existierende Anlage oberhalb der Firma Bock habe noch eine Betriebserlaubnis bis 2024. Solche Anlagen mit alten Rechten müsste allerdings auch Anforderungen an die Mindestwassermenge und die Durchlässigkeit für die Fische erfüllen. Das Landratsamt mache deshalb Betreibern bestehender Anlagen Verbesserungsvorschläge."Die meisten folgen den Vorschlägen freiwillig", teilte Meixner mit.