Volker Kauder im Gespräch bei der Bäckerei Rote Mühle. Foto: Schwarzwälder-Bote

Volker Kauder macht auf Sommertour in Lauterbach Station bei zwei Handwerksbetrieben / Lob für Konzepte

Lauterbach. Einen Besuch bei zwei Handwerksbetrieben ganz unterschiedlicher Art stattete Volker Kauder gestern in Lauterbach ab. Was die Unternehmen verbindet: Innovationsbereitschaft und Freude am Tun.

Der Vorsitzende der CDU Lauterbach, Rolf Buchholz, hatte die Betriebe ausgesucht. Erste Station für den Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion war das Zimmergeschäft Rapp. "Wir stehen den Kunden als Komplettanbieter mit Rat und Tat zur Seite", betonte Klaus-Dieter Rapp. Der Betrieb entwickle sich steig weiter und passe sich den jeweiligen aktuellen Erfordernissen an. Verblüffend für Kauder: In 98 Prozent aller Aufträge falle die Rechnung günstiger aus als das Angebot. Fairness zahle sich aus. Im Gegenzug sei die Zahlungsmoral der Auftraggeber – 95 Prozent von ihnen sind Privatkunden – gut. Energetische Gebäudesanierung sei ein Schwerpunkt des Unternehmens. Hier stimmte Rapp mit Kauder überein, dass Dach und Fenster Vorrang haben müssen vor der Sanierung der Heizung. Dass die steuerliche Absetzbarkeit solcher Investitionen noch nicht durch sei, sei "den Sozis zu verdanken", wird Kauder in einer Pressemitteilung der CDU zitiert. Doch er werde bei Sigmar Gabriel nochmals darauf drängen. Thomas Schäfer, eigens aus Leinfelden angereister Hauptgeschäftsführer der Holzbau Baden-Württemberg, und Kauder lobten den "tollen Betrieb mit seinem optimistischen Chef".

Nächste Station war die Rote Mühle, die einzige Bäckerei, die in Lauterbach noch bäckt. Und die auch aufgrund des abgelegenen Standortes darauf angewiesen ist, Brot, Brötchen und Brezeln auszufahren. Der Urgroßvater von Klaus Brucker hatte den Betrieb gegründet, das Prinzip der handwerklichen Qualitätsarbeit ohne künstliche Zusatzstoffe und gute Beziehungen in einem "sauberen Geschäftsumfeld" ist geblieben, so Brucker. Kauder bewunderte nicht nur den fast 100 Jahre alten Steinofen, sondern das Geschäftsmodell, mit dem der Betrieb "seine Existenz behauptet und erfolgreich agiert". Der Politiker kostete die Snacks und erzählte dabei, nicht nur Bäcker müssten nachts fit sein. Die Kanzlerin könne eine Nacht durchverhandeln und um 8.30 Uhr zur nächsten Präsidiumssitzung fliegen. Sie habe Kauder angerufen und gesagt, er solle schon mal anfangen. Sie sei auf dem Weg.