Selbst Regenwetter, wie hier auf dem Foto, hält die tatendurstigen Camper nicht von ihrem Engagement ab. Foto: Borho Foto: Schwarzwälder-Bote

Natur: IBG-Workcamp: Junge Erwachsene aus aller Welt engagieren sich

Lauterbach. Das IBG-Workcamp gastiert derzeit bereits zum 12. Mal in Lauterbach. Elf Camper aus neun Ländern tauschen den Vorlesungssaal mit Arbeitseinsatz.

Die Internationalen Workcamps genießen einen ausgezeichneten Ruf. Jedes Jahr engagieren sich rund 1500 junge Menschen aus aller Welt in gemeinnützigen Projekten in Deutschland. Zu den Einsatzbereichen zählen unter anderem auch Biotoppflege bei Nasswiesen und Mooren, Weidepflege mit Entbuschung, Neophytenbekämpfung sowie weitere kleinere Pflegemaßnahmen. Das Lauterbacher Projekt erstreckt sich auf Biotoppflege im Rotwasser, Bearbeitung von Retentionsflächen am Hölzleshof, Springkraut-Beseitigung im Spittel und an den beiden Bächen Lauterbach und Sulzbach, Zaumpflege an der Schramberger Straße, Pflege eines Waldbiotop sowie Offenhaltung der Landschaft mit Zurückschneiden von Wildaufwuchs. Es handelt sich hierbei um außergewöhnliche Tätigkeiten, die nicht zum Aufgabenbereich der Kommune zählen. Das Lauterbacher Workcamp begann am 15. Juli und endet am 6. August. Der Freiwilligendienst umfasst maximal 30 Stunden pro Woche.

Die übrige Zeit ist dem Freizeitprogramm und Bildungsveranstaltungen vorbehalten. Über den elf Campern aus Mexico, Spanien, Ukraine, Weißrussland, Korea, Frankreich, China, Griechenland und Deutschland weht internationales Flair. Die Gemeinde als Ausrichter leistet einen Beitrag zur interkulturellen Begegnung und zum internationalen Austausch. So wollte die 19-jährige Nadezhda Kolomiychuk aus Weißrussland unbedingt in einem Camp in Deutschland teilnehmen. Das Projekt wird vom Landschaftsentwicklungsverband Mittlerer Schwarzwald (LEV) unterstützt und stellt der ehrenamtlichen Aktion seinen umfangreichen Werkzeug-Pool zur Verfügung. Geschäftsführerin Kim Ebinger sagte gegenüber unserer Zeitung: "Ich finde es toll, dass sich junge Leute aus der ganzen Welt bei uns vor Ort für die Landschaftserhaltung einsetzen, zumal einige darunter keinen realen Bezug zu Deutschland und insbesondere zum Schwarzwald haben. Es ist beeindruckend!"

Die Gemeinde Lauterbach stellte im Haushalt erneut 5000 Euro für das Projekt ein. Darüber hinaus wird während der gesamten Dauer der gemeindeeigene Kleinbus zur Verfügung gestellt. Die Camper sind im ehemaligen Gasthaus Burgstüble untergebracht und versorgen sich größtenteils selbst. Bei gemeinsamen Unternehmungen, sei es ein Besuch im Freizeitpark Rust, oder der Burg Hohenzollern, kommen neben einem Kleinbus auch zwei private Autos zum Einsatz.

Der angehende Student für Management sozialer Innovation an der Universität München, Alexander "Sascha" Husenbeth, spricht als einziger Deutsch und ist koordinierende Anlaufstelle. Gemeindeseitig wird das Camp vom Bauhofmitarbeiter Volker Becker betreut. Bauhofleiter Norbert Broghammer, der das Projekt jedes Jahr aufs Neue initiiert, sieht darin "eine Förderung junger Leute aus der ganzen Welt und dient der Völkerverständigung". Die Internationale Begegnung in Gemeinschaftsdiensten (IGB), Stuttgart führt im ganzen Land Baden-Württemberg rund 50 solcher und ähnlicher Camps durch.