Kanalisationsplan: An den berechneten Stellen kommt es in Lauterbach zu keinen Überflutungen

Lauterbach (czh). Wie weit Theorie und Praxis auseinander liegen können, zeigte die Vorstellung der Berechnungen für den Kanalisationsplan für Lauterbach im Gemeinderat.

Mit einem "dynamischen Rechenprogramm" hatte Raphael Zimmermann vom Ingenieurbüro Eppler in Dornstetten die Leistungsfähigkeit des Kanalnetzes in Lauterbach berechnet. Diese theoretische Überprüfung sei notwendig, weil der Plan für die Gemeinde von 1993 aktualisiert werden müsse. Mit den Daten für das bestehende Kanalnetz, dem erwarteten Anfall von Schmutz- und Oberflächenwasser und den Daten von geplanten Bauflächen könne man eine mögliche Überlastung berechnen. Bei diesen Berechnungen hätten sich überlastete Haltungen und 20 überstaute Schächte ergeben. Diese seien in der Pfarrer-Sieger-Straße, in der Friedhof- und in der Fohrenbühlstraße; außerdem gebe es Probleme in der Hauptstraße im Unterdorf. Die Erkenntnisse aus den Berechnungen sollten bei Straßensanierungen berücksichtigt und Kanäle aufdimensioniert werden. Diesen Berechnungen widersprach Bauhofleiter Norbert Broghammer. In den vergangenen 20 bis 30 Jahren sei es an den berechneten Schächten zu keinen Überflutungen gekommen. Überdimensionierte Kanäle könnten eher neue Probleme verursachen durch nicht abfließende Ablagerungen. Durch das neue Regenüberlaufbecken vor dem Rathausplatz werde kurzfristig eher weniger Abwasser anfallen als bisher; zudem werde das Oberflächenwasser in den Bach geleitet. Diese langjährigen Erfahrungen müssten in den Kanalisationsplan einfließen, forderte Ansgar Fehrenbacher.

Raphael Zimmermann wollte die Datengrundlage für seine Berechnungen überprüfen, damit mehr Praxis in die Theorie im wörtlichen Sinn einfließen kann.