Winterheimatabend: Folkloristische Vielfalt begeistert / Trachtenträger aus Hornberg und St. Georgen zu Gast

Von Georg Borho

Was auch ein kleiner Verein auf die Beine stellen kann, bewies der Trachtenverein Lauterbach mit seinem traditionellen Winterheimatabend im Gemeindehaus.

Lauterbach. Der Verein kooperiert seit Jahren sehr erfolgreich mit der Trachtengruppe des Historischen Vereins Hornberg, die seit 2009 den Winterheimatabend mit Volkstanz, Sketchen und urigen Einlagen bereichert. Frontmann Peter Reeb gegenüber unserer Zeitung: "Wir ergänzen uns gegenseitig". Weitere Schmankerl steuerte dieses Jahr der Trachtenverein St. Georgen bei. Mit seinen rund 60 Trachtenträgern wird einer der größten Trachtenvereine im mittleren Schwarzwald verkörpert. Es handele sich um eine "evangelische" Tracht, wird behauptet.

Die Freunde des gepflegten Brauchtums kamen beim Winterheimatabend voll auf ihre Kosten. Nach dem gemeinsamen Einmarsch aller Trachtenträger übernahmen Bettina Wußler, Tanja Gerger und Ansgar Haas (alle Lauterbach), Martin Grießhaber (St. Georgen) und Peter Reeb (Hornberg) die jeweiligen Ansagen. Auf den ergötzlichen Auftakt der jüngsten Trachtenträger mit den Volkstänzen "Auf der Jagd", "Schuster" und "Durch die Tore" erinnerte Felicitas Klaussner mit besinnlichen Gedichten an die Lauterbacher Heimatdichterin Berta Jauch.

Recht schwungvoll ließ die Jugendgruppe "Lustig ist die Schäferei", "Körble", "Knopfloch" und "Oh Susanna" folgen, ehe die Lauterbacher und Hornberger Tänzer gemeinsam "Klosterseher", "Kontra Kreuz" und "Lüneburger Windmüller" folgen ließen. Schallendes Gelächter breitete sich aus, während Felicitas Klaussner von einem Lichtgang auf dem Bauernhof ("O du fröhliche") erzählte.

Begleitet von Martin Grießhaber (Akkordeon) und Tochter Carina (Klarinette) begeisterten St. Georgener Trachtenträgerinnen mit einem Glockenspiel und die Tanzgruppe mit sehr gut einstudierten Volkstänzen "Oberab", "Schwarzwaldmarie" "Ländler" und "Spitzpolka". Nachdem der Hornberger Fritz Wöhrle in seiner ureigenen Art zur Hochzeit geladen hatte, zog der Hochzeitszug durch den Saal auf die Bühne. Anton Bea als Standesbeamterverheiratete unter schallendem Gelächter "dia do" mit "dem do". "Wie man eine Ehe vor der Scheidung retten kann" glossierten zu einem späteren Programmpunkt die Hornberger mit einem weiteren Sketch des legendären Erwin Leisinger ("Das Hornberger Schießen") und mit Nikolaus Schwer (Bürgermeister), Wolfgang Blum (Ratsschreiber), Fritz Bühler (Bauer) und Eva Laumann (Bäuerin) auf handfeste und zwerchfellerschütternde Weise.

Mit den Volkstänzen "Alewander", "Holsteiner Dreitor" und "Bayrische Polka" sowie "Kreuzpolka" und "Nagelschmied" gelangen weitere folkloristisch begeisternde Schmankerl.

Schließlich folgte Bürgermeister Norbert Swoboda der Aufforderung der St. Georgener und versuchte sich auf höchst erstaunliche Weise als mitspielender Glockenspieler. Zwei Tanzpaare scheuten sich danach nicht, mit dem "Krüzkönig" einen weiteren recht anspruchsvollen Volkstanz beizusteuern.

Das Duo "Dream Team" begleitete nicht nur einzelne Volkstänze, sondern spielte nach Programmschluss auch noch zum Tanz auf.