Schlüsselübergabe: Wird der neue Kunstrasen-Teppich beim "Totalausverkauf" in Schramberg erworben?

Von Georg Borho

Nach der Prunksitzung im Sitzungssaal des Rathauses und anschließender Schlüsselübergabe regieren im Wander-, Weihnachts- und Narrendorf die Narren.

Lauterbach. Man habe zwei Narrenräte zum Stockacher Narrengericht geschickt, um für das eigene Narrengericht am Samstag, 6. Februar um 15 Uhr ebenfalls im Sitzungssaal zu loschoren, sagte Präsident Rolf Buchholz in seiner Begrüßung und verwies darauf, dass der Ratstisch nicht komplett besetzt war. Doch nicht genug damit: ohnehin habe "da Narrarot wieder amol komplett verpennt, dass in de Ufsichtsrät eigführt sei a Frauenquote von 30 Prozent", warf ihm Bürgermeister Norbert Swoboda entgegen. "Gibt’s bei is koine Mädels für da Narrarat? Im Sulzbe wird da Hoorig Hund doch au regiert von Evi Brucker in der Tat", so Swoboda. Buchholz ließ sich nicht beirren und meinte es sei unbedingt erforderlich, dass mal wieder frischer Wind durch die komplett angestaubte Verwaltung des Rathauses wehe.

Hexenwagen wird beim Umzug im Nachbarort zum Dreirad

Doch Swoboda hielt kräftig dagegen. So habe der Hexenwagen beim Umzug in Schramberg ein Rad verloren und sei als Dreirad weitergefahren. Und der Präsident Rolf II sei nach so einer Fasnet ganz verquer und lade nach der Geldbeutelwäsche zum Fischverkehr.

Der Narrenrat, so der entmachtete Bürgermeister sei nicht nur ein Männerreich und habe bis zur nächsten Fasnet in dem Gremium auch "Weibsleit" zu präsentieren, quasi nach dem Motto: "wenn dies nicht klappt, koschtet eich des Späßle halt a Fässle". Der Sultan Swobi gehe gerne von Bord, bleibe aber im schönen Narrenort, sagte Swoboda.

Zeremonienmeister Hans-Peter Fetz verlas die Proklamation. Da die Kosten für den neuen Kunstrasen der Kamo-Arena in keinem Verhältnis zur Leistung der Kickers stünden, werde vorgeschlagen, den Rasen-Teppich preisgünstig beim 25. Totalausverkauf in Schramberg zu erwerben. Der Narrenbrunnen werde auf den neuen Rathausvorplatz verlegt und mit 22 Narrenfiguren der Ringzünfte verziert. Auf die Figur eines zusätzlichen Musikers müsse verzichtet werden, da es hierfür keine Zuschüsse gebe. Des Weiteren werde ein Narrenrat, so Fetz, welcher ein offenes Geheimnis an die große Glocke hänge, nicht aus dem Gremium geworfen, wenn er einen kapitalen Streich der Gemeindeverwaltung ins Narrenblättle tue.