Fotomontage: Windkraft Schonach Foto: Schwarzwälder-Bote

Positionspapier gegen die geplanten Windkraftanlagen "Falkenhöhe/Kapfwald".

Lauterbach/Reichenbach - Die Ortsgruppe Lauterbach des Schwarzwaldvereins wehrt sich vehement gegen die Errichtung geplanter Windkraftanlagen auf Falkenhöhe und Kapfwald. Nach einem Beschluss in der Hauptversammlung haben sie nun ein entsprechendes Positionspapier verfasst.

In dem Papier, das von den drei Vorsitzenden Oliver Binder, Veronika Oehler und Martin Fehrenbacher unterschrieben ist, werden massive Bedenken gegen das Projekt angeführt. Die Windkraft gefährdet demnach nicht nur die Wege des Schwarzwaldvereins, sondern auch die Natur und Heimat.

Der Schwarzwald ist laut Positionspapier "eine historisch gewachsene und vielerorts naturnahe Kulturlandschaft von europäischem Rang".

Es gelte, die Eigenart mit Fernsichten bis zu 250 Kilometern und die Vielfalt und Schönheit der Schwarzwaldlandschaft zu bewahren.

Steig ist Aushängeschild

Der im Jahre 2014 eingeweihte und zertifizierte "Lauterbacher Wandersteig" sei von Mitgliedern der Schwarzwaldvereins-Ortsgruppe Lauterbach geplant und auch gebaut worden. "Er wird von uns stetig betreut und kontrolliert und hat sich zum Aushängeschild des Wandertourismus in Lauterbach entwickelt", schreibt der Schwarzwaldverein. Die geplanten Windkraftanlagen würden sich negativ auf künftige Zertifizierungen auswirken, heißt es im Positionspapier.

Wanderweg beeinträchtigt

Die rund 230 Kilometer lange Fernwanderstrecke "Mittelweg" sei neben dem "Westweg" und "Ostweg" einer der Hauptwanderwege des Schwarzwaldvereins und werde trotz gegenteiliger Behauptungen der Projekt-Befürworter beeinträchtigt.

Für den Bau der Windkraftanlage müssten "zig Quadratmeter Wald abgeholzt" und in den Boden mehrere tausend Tonnen Beton für die Fundamente eingegossen werden.

"Wald- und Wanderwege müssen ausgebaut und erweitert werden, damit die Schwertransporte fahren können. Daher kann nicht mehr in weitgehend unberührter Natur, sondern eher auf breiten "Wanderautobahnen" gewandert werden", so der Schwarzwaldverein.

Lebensraum vernichtet

Desweiteren käme es zur "Vernichtung von Lebensräumen" von gefährdeten und geschützten Tierarten wie Rot-Milan, Fledermaus und Auerwild. Wegen der potentiellen Gefahr durch Eiswurf könne es zu mehrmonatigen Wintersperrungen kommen, wovon Bevölkerung und Waldbesitzer betroffen seien. Infolge Erschütterung beim Bau der Windkraftanlagen, der Verschmutzung durch Hydrauliköl und Vibrationen während des Betriebs könnten Beeinträchtigungen des Quellwassers nicht ausgeschlossen werden.

Der vom Windkraft-Betrieb "zweifelsfrei" verursachte Lärm, Schattenschlag und Infraschall wirkten sich nachteilig auf die Gesundheit der Menschen aus. "Durch die Windkraftanlagen wird wertvoller und dringend notwendiger Schutz-, Ruhe- und Erholungsraum für Mensch und Tier zerstört", heißt es in dem Papier weiter. Dieser Verlust stehe in keinem Verhältnis zum möglichen Ertrag.