Zusammen mit elf anderen Gemeinden gehört Lauterbach künftig zur "Schwarzwald Tourismus Kinzigtal". Foto: Borho

In Gemeinschaft "Schwarzwald Tourismus Kinzigtal" arbeiten zwölf Städte zusammen. Verein wird Ende April gegründet.

Lauterbach - Der Lauterbacher Gemeinderat fasste bereits im Juni des vergangenen Jahres einen Grundsatzbeschluss zum Beitritt in eine Tourismusgemeinschaft. Jetzt gibt es Neuigkeiten.

Zwischenzeitlich hat sich mit dem Tourismus-Verein "Schwarzwald Tourismus Kinzigtal" eine neue Tourismusgemeinschaft formiert und auch vorgestellt. Der neue Verein soll am 25. April offiziell gegründet und in das Vereinsregister beim Amtsgericht Freiburg eingetragen werden. Start des neuen Vereins soll der 1. Juli 2017 sein.

Bürgermeister Norbert Swoboda stellte das Konzept in der jüngsten Gemeinderatssitzung vor. In der künftigen Tourismusgemeinschaft "Schwarzwald Tourismus Kinzigtal" arbeiten die zwölf Städte und Gemeinden Steinach, Haslach, Hofstetten, Mühlenbach, Fischerbach, Hausach, Wolfach, Gutach, Hornberg, Lauterbach, Schiltach und Schenkenzell zusammen. Die ursprünglich mit einbezogene Stadt Schramberg und die Gemeinde Oberwolfach sind zunächst nicht beigetreten. Durch den Wegfall der beiden Gemeinden und durch die Übernahme der Leiterin der Tourismusgemeinschaft "Gastliches Kinzigtal" sollen nun ein Geschäftsführer, zwei Vollzeit-Mitarbeiter und eine 75-Prozent-Mitarbeiterin beschäftigt werden. Die Umlage beträgt 4 000 Euro Grundbeitrag, der sich um 60 Cent je konuspflichtiger Übernachtung erhöht. Maßgeblich für die Berechnung der Umlage in den Jahren 2017, 2018 und 2019 ist das Jahr 2015 mit 34 795 konuspflichtigen Übernachtungen in Lauterbach.

"Wir brauchen Schramberg"

Demnach beträgt der Jahresbeitrag für Lauterbach netto 24.877 Euro pro Jahr. Die touristischen Leistungsträger (Beherbergungsbetriebe und touristische Einrichtungen) sollen über ein Beteiligungsmodell in die Finanzierung und die Entscheidungen von "Schwarzwald Tourismus Kinzigtal" eingebunden werden. Hierbei ist vor allem das neue EU-Beihilferecht zu beachten. Ein direkter Zusammenschluss privater und kommunaler Partner ist demnach verboten, so dass eine Beteiligung mittels Marketing- und anderer Ausschüsse erfolgen soll.

Gemeinderätin Doris Moosmann hatte angeregt, den Beitritt zum "Ferienland Schwarzwald" (Schonach, Schönwald, St. Georgen und Furtwangen) in Erwägung zu ziehen, da Schramberg derzeit zwecks eines Beitritts verhandle. Sich im Großen aufzustellen biete noch mehr Vorteile und "wir brauchen Schramberg".

Angesichts der Tatsache, dass seit 2004 hervorragend mit den Nachbarkommunen zusammengearbeitet, gemeinsam eine sehr erfolgreiche "GutachtalCard" kreiert wurde und ein Beitritt zum "Ferienland Schwarzwald" doppelt bis dreifach so viel kosten würde und bislang auch noch keine Berührungspunkte mit diesen Kommunen bestünden, mache nur die weitere Zusammenarbeit mit den Kinzigtalgemeinden einen Sinn, wurde dagegen argumentiert.

Ratskollege Ansgar Fehrenbacher fand eine Tourismusgemeinschaft eine "gute Sache". "Wir brauchen für Werbung Attraktionen", so Fehrenbacher und schlug vor, nochmals mit Schramberg zu verhandeln.

Ratskollege Stefan Weinmann sah in einem größeren Verbund auch mehr Vorteile und schlug eine Kontaktaufnahme mit dem "Ferienland Schwarzwald" vor. Des Weiteren wollte er wissen, ob die "GutachtalCard" auch weiterhin Gültigkeit hat. Dies wurde von Swoboda bestätigt.

Gemeinderat Hardy Faisst erkundigte sich unter anderem: "Was macht die Tourismusgemeinschaft mit dem Geld?" Die Hälfte werde allein für Werbung und Marketing verwendet, so Swoboda. Dem analogen Beschlussvorschlag wurde ohne Gegenstimme zugestimmt.