Die Baumaßnahme Regenüberlaufbecken in Lauterbach macht Fortschritte. Foto: Borho Foto: Schwarzwälder-Bote

Lauterbach rechnet für 2015 mit sinkenden Einnahmen / Einwohnerrückgang kostet

Von Georg Borho

Lauterbach. Weniger Einwohner, weniger Steuern: Die Gemeinde Lauterbach rechnet im nächsten Jahr mit sinkenden Einnahmen. Zum Januar steigt eine Reihe von Gebühren. Für Investitionen sollen neue Kredite aufgenommen werden.

In der jüngsten Gemeinderatssitzung bildete die Beratung zum Haushalt 2015 das zentralen Thema. Kämmerer Alfred Sum teilte mit, die Verwaltungsgebühren, im Jahr 2004 letztmals angepasst, seien neu kalkuliert und würden ab 1. Januar 2015 neu angepasst. Zu diesem Zeitpunkt werde auch eine Neukalkulation der Bestattungsgebühren vorgelegt. Einer Anpassung der Verwaltungsgebühren sowie einer Erhöhung der Bestattungsgebühren wurde ohne Gegenstimme zugestimmt.

Im Verwaltungshaushalt sind für den Gemeindeanteil und beim Einkommensteueranteil neue Schlüsselzahlen festgesetzt worden. Diese fallen für die Gemeinde Lauterbach aufgrund des Bevölkerungsrückgangs niedriger aus. Beim Einkommensteueranteil wird ein Rückgang von 54 450 Euro, beim Umsatzsteueranteil 7070 Euro und bei den Schlüsselzuweisungen im Finanzausgleich ein Rückgang von 61 700 Euro erwartet. Bei der Gewerbesteuer stehen der Gemeinde im Vergleich zum Vorjahr voraussichtlich rund 175000 Euro weniger zur Verfügung. Dieser Betrag erhöht sich noch um den Rückgang von OEW-Dividenden von 8800 Euro sowie der Kindergartenförderung von 12 000 Euro. Bei den Personalkosten wird mit einem Anstieg von rund 48 000 Euro gerechnet. Die Zuführung vom Verwaltungshaushalt an den Vermögenshaushalt sinkt der Kalkulation zufolge um 320 000 Euro auf 318 200 Euro. Nach Abzug der Kredittilgung von 137 200 Euro bleiben 181000 Euro an Eigenmitteln für Investitionen zur Verfügung.

Größte Vorhaben sind die Friedhofsneugestaltung mit 600 000 Euro, der Umbau der Schule für den Ganztagesbetrieb mit 208 000 Euro und die Fortführung der Ortssanierung "Ortskern III" mit 432 000 Euro. Für das Regenüberlaufbecken beim Rathaus sind 103 000 Euro eingestellt.

Die nach Abzug von Zuschüssen, Beiträgen und Grundstückserlösen fehlenden Mittel können nur durch Kreditaufnahme gedeckt werden. Der Umbau der Schule mit Schalldämmung und neuen Böden in den Klassenzimmern erfordert Ausgaben von 392 000 Euro. Nach Übertrag der Rücklage von 108 000 Euro verbleiben 284 000 Euro, für die eine neue Kreditaufnahme vorgesehen ist. Dem Beschlussvorschlag wurde bei drei Gegenstimmen mehrheitlich zugestimmt.