Der Vorsitzende des Kunstvereins, Bürgermeister Norbert Swoboda (von links), Bernhard Rüth und Verónica Munín-Glück (rechts). Foto: Borho Foto: Schwarzwälder-Bote

Galerie: "Ambulantes Kunstgespräch" mit Verónica Munín-Glück

Lauterbach. Der Kunstverein "Wilhelm Kimmich" lud nach seiner Hauptversammlung zu einer exklusiven Führung mit Kreisarchivdirektor Bernhard Rüth und der Malerin Verónica Munín-Glück durch deren Ausstellung: "Raumbilder–Bildräume" in der Kimmich-Galerie ein. Die Solo-Show mit 30 Werken gibt beeindruckende Einblicke in das aktuelle Schaffen der Malerin, die von Rüth allzu gerne als Kosmopolitin bezeichnet wird. Die Malerin akzentuiert über die Region hinaus die Kunstszene und bestückt auch regelmäßig Ausstellungen im übrigen Europa und Amerika. Ihre Bildsprache wirkt auf den ersten Blick skurril, ergießt sich in ungeahnte Mehrdeutigkeit und entfaltet in der Intensität des Betrachters Raum für Mystik und Magie. "Jedes Bild hat seine eigene Geschichte", verrät die Künstlerin und "jeder verlassene Raum eine Vergangenheit". Beim Bild "Panoptikum" sei die Inspiration eines französischen Philosophen Pate gestanden. In den Werken verbergen sich gleichermaßen Reise-Erlebnisse und Traum-Visionen. Die Kunsthistorikerin Ricarda Geib spricht von "regierender Traumsyntax". Der Mensch erscheint fragmentiert und manche Bilder mal mehr, mal weniger konstruiert. Die Formensprache wirkt gelegentlich dramatisch. In der unendlich wirkenden Tiefe mit ihren Kontrasten und Schattierungen erfüllt sich das Zusammenfügen von unterschiedlichsten Effekten. Es sei eine besondere Stärke der Künstlerin, Räume künstlerisch zu gestalten, stellte Rüth fest und "gute Kunst ist immer mehrdimensional". Die Künstlerin arbeitet vorwiegend auf Leinwand und meistens mit Acryl und Lasuren auf Wasserbasis. Für spezielle Ausdrucksmittel werden besondere Mischtechniken gewählt. Bilder mit fluoreszierenden Farben im Obergeschoss der Ausstellung spiegeln in der Dunkelheit atemraubende Resonanz. Gelegentlich wird an einem Werk bis zu drei Jahren gearbeitet, wenn zwischendurch "schöpferische Pausen" erforderlich werden. Malen sei auch körperliche Arbeit, stellte die Künstlerin fest. "Kunst ist ein dialogischer Prozess", so Rüth. Die Ausstellung ist bis zum 28. Mai samstags, sonntags und feiertags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Unter Telefon 07422/94970 können Führungen vereinbart werden.