Die Aktivierung der Ortsmitte ist Ziel einer weiteren Sanierung des Lauterbacher Ortskerns. Foto: Borho Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinde Lauterbach stellt Antrag auf Aufnahme ins Städtebauförderungsprogramm

Von Georg Borho

Lauterbach. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats referierte unter anderem Christine Neuberger von der STEG Stadtentwicklung Fellbach. Aus gutem Grund.

In der bisher letzten Gemeinderatssitzung am 29. Juli wurde die Stadtentwicklung Stuttgart beauftragt, für eine erneute städtebauliche Sanierungsmaßnahme, "Ortskern III", eine Grobanalyse zu erstellen.

Die ersten Pläne hierzu sehen eine Übersicht der Sanierungsgebiete, städtebauliche Missstände und Potenziale sowie erste Neuordnungs- und Maßnahmenkonzepte vor. Primär soll hierbei eine Aktivierung der Ortsmitte erreicht werden. Die vorgesehenen Gestaltungsmaßnahmen erstrecken sich auf die Pfarrer-Sieger-Straße, Hölzle, Unterdorf, Feuerwehrplatz in Verbindung mit der Seniorenresidenz sowie auf eine Grünfläche bei der Schule.

Zahlreiche, leer stehende Gebäude sorgen indes für Diskussionsbedarf. Private Erneuerungsmaßnahmen, sowohl mit geringer, als auch hoher Intensität bilden mit insgesamt 600 000 Euro sowie eine Sanierung der Kimmich-Galerie als Heimatmuseum mit 240 000 Euro finanzielle Schwerpunkte. Die geschätzten Kosten belaufen sich insgesamt auf rund 2,5 Millionen Euro. Bei einem erwarteten Zuschuss von 60 Prozent, bezogen auf den Förderrahmen, von rund 1,5 Millionen Euro, bleibt für die Gemeinde Lauterbach ein Eigenanteil von 40 Prozent, bezogen auf den Förderrahmen, von rund einer Millionen Euro.

Um das Entwicklungsziel für die nächsten acht bis zehn Jahren erreichen zu können, ist eine Antragsstellung in das entsprechende Städtebauförderungsprogramm des Landes bis Ende Oktober unabdingbar.

"Dieses Programm ist mehrfach überzeichnet", stellte Hauptamtsleiter Andreas Kaupp fest. Die Erfahrung zeige, dass eine Aufnahme in das Programm im kommenden und eventuell im nächsten oder übernächsten Jahr noch nicht möglich sei.

Gemeinderat Ansgar Fehrenbacher gab zu bedenken, man habe mit den Programmen "Ortskern I" und "Ortskern II" als Hardware schon zwei gewaltige Brocken zu schultern gehabt. Er bezeichnete das Programm "Ortskern III" als Software. Man müsse bei diesem Programm verstärkt auf die demografische Entwicklung achten. "Was kann in Lauterbach in den nächsten 20 bis 30 Jahren noch umgesetzt werden?", gab er zu bedenken. Die Bürger müssten unbedingt mit einbezogen werden, unter anderem mit der Frage "was wollt ihr?".

Bürgermeister Norbert Swoboda wies wiederholt darauf hin, dass es sich bei dem vorliegenden Konzept lediglich um eine Grobanalyse handelt. Nach einstimmigem Beschluss wird die Gemeinde Lauterbach einen Antrag auf Aufnahme in das Städtebauförderungsprogramm des Landes stellen.