Thomas Michelfeit (von links), Carmen Gschwandtner, Andreas Kramer, Sabrina Hug, Michael Müller, Theresa Hajny, Bernd Kromer, Monika Kampichler und Antal Fenyvesi begeisterten in St. Michael mit einem grandiosen Konzertabend. Foto: Borho Foto: Schwarzwälder-Bote

Swabian Brass und Mocatheca in St. Michael

Von Georg Borho

Lauterbach. Beim gemeinsamen Konzert der beiden Formationen "Swabian Brass" und "Mocatheca" in der Lauterbacher Kirche St. Michael bereitete der Wonnemonat Mai den zahlreichen Konzertbesuchern auch musikalische Wonne pur.

Das Blechbläserquintett "Swabian Brass" ist in der Region fest etabliert und beehrt die Schwarzwaldgemeinde regelmäßig mit Konzerten. Das österreichische Holzbläserquartett "Mocatheca" gastierte hingegen zum ersten Mal in Lauterbach.

Das gemeinsame Konzert ist den beiden musikalischen Lokalmatadoren Musikdirektor Thomas Michelfeit und Sabrina Hug zu verdanken. "Mocatheca", eine Formation aus ehemaligen Studienkolleginnen von Sabrina Hug, wurde vor rund zehn Jahren aus der Taufe gehoben. In der hochkarätigen Besetzung Theresa Hajny (B-Klarinette), Sabrina Hug (B-Klarinette), Carmen Gschwandtner (Bassklarinette) und Monika Kampichler (Bassetthorn) wird es indes künftig keine Konzerte mehr geben. Musiklehrerin Sabrina Hug ist inzwischen an der Musikschule Schramberg fest engagiert.

"Swabian Brass" trat in der klassischen Besetzung mit Thomas Michelfeit (Trompete), Andreas Kramer (Trompete), Bernd Kromer (Horn), Michael Müller (Posaune) und Antal Fenyvesi (Tuba) auf. Bereits mit dem gemeinsamen "Ave Maria" von Schubert zum Auftakt entfachten die Interpreten musikalische Wonne.

Im virtuosen Wechselspiel zwischen den perlenden Klangfarben der Holzbläserinnen und der von klanglicher Opulenz der Trompeten getragenen Tonsprache der Blechbläser spiegelte sich meisterliches Können auf hohem Niveau.

Wie beim "Ungarischer Tanz Nr. 6" von Brahms schien es gelegentlich, als könne die quirlige Tonsprache der B-Klarinetten die stimmliche Dominanz von Bassklarinette und Bassetthorn stilecht bezirpsen. Der kristallklar strahlende, brillant intonierte Klang der Blechbläser wie beispielsweise bei der "Zauberflöte" bewirkte ein Übriges.

Die "Suite Hellenique" von Pedro Iturralde begeisterte in seinen virtuos wechselnden Tonfarben und Rhythmen gleichermaßen und nach Astor Piazzollas "Libertango" steigerte sich "Tango virtuoso" in ein begeisterndes Allegro furioso. Zwischen einem brillant interpretierten "Largo al factotum" von Rossini und dem darauffolgenden "The Saints Halleluja", ein Standardwerk der Canadien-Brass-Band und mit Dixie-Kadenzen bestückt, erstreckte sich die Bandbreite aus klassischen und zeitgenössischen Klängen. In einem fulminanten Intermezzo unterstrichen Thomas Michelfeit und Antal Fenyvesi mit "Children of Sanchez" von Chuck Mangione ihre musikalische Sonderstellung.

Als die vier begnadeten "Mocatheca"-Musikerinnen ihre triumphale "Rhapsodia" interpretiert hatten, brandeten auf die kecke Frage, ob es Spaß gemacht habe, minutenlange Ovationen auf. Sabrina Hug wurde von ihren Kolleginnen mit Blumen verabschiedet.

Mit ihrem grandiosen Konzert und dem Schlussstück "The Rose" beschenkten sich die Interpreten auf ihre Weise signifikant selbst mit Blumen.