Die Zufahrt zum Finsterbacherhof 4 wird zu den dringlichsten Sanierungsmaßnahmen gezählt. Foto: Borho Foto: Schwarzwälder-Bote

Lauterbach zieht zur Jahresmitte finanzielle Zwischenbilanz / Gemeinde rechnet mit rückläufigen Zahlen

u Die Jahresrechnung für das Haushaltsjahr 2014 bildete in der jüngsten Gemeinderatssitzung einen weiteren Tagesordnungsschwerpunkt. Kämmerer Alfred Sum erläuterte sein annähernd 170 Seiten umfassendes Zahlenwerk. Die vom allgemeinen Wirtschaftswachstum erwarteten Steuermehreinnahmen bei der Einkommensteuer wurden nicht vollständig erzielt. Im Jahresabschluss fehlten 9580 Euro im Vergleich zur Kalkulation. Vor allem durch die besseren Zahlen der Vorjahre ergab sich beim Finanzausgleich ein Plus von 62 119 Euro gegenüber dem Haushaltsplan. Die Gewerbesteuer schloss mit 205 512 Euro über dem Haushaltsplan. Die Mehreinnahmen bei der Gewerbesteuer und bei den Schlüsselzuweisungen im Finanzausgleich waren die größten Veränderungen im Vergleich zum Haushaltplan. Bei der Gewerbesteuer wird indes nicht mit einem weiteren Anstieg gerechnet. Nach Abzug der Verrechnungsmöglichkeiten des Bauhofes in Höhe von 42 879 Euro, konnte beim Abschnitt Straßenreinigung, begünstigt durch den milden Winter, eine echte Einsparung von 133 736 Euro erzielt werden. Für die Straßenunterhaltung sind inzwischen fast alle laufenden Maßnahmen abgerechnet. Deshalb konnte noch ein Restbetrag von 11.332 Euro ins nächste Jahr übertragen werden. Bei den Gemeindestraßen, vor allem im Außenbereich, besteht nach wie vor ein Sanierungsstau. Deshalb kann sich die Gemeinde nur auf die wichtigsten Maßnahmen konzentrieren. Mit mehr als einer Million Euro konnte die geforderte Mindestzuführung an den Vermögenshaushalt um 898 857 Euro (Netto-Investitionsrate) übertroffen werden. Sie liegt somit um 397 857 Euro über den Zahlen des Haushaltsplanes. 377 636 Euro werden der allgemeinen Rücklage zugeführt. Ein Restbetrag von 20 193 Euro wird zum Ausgleich kleinerer Mehrausgaben verwendet. Die geplante Rücklagenentnahme von 222 440 Euro war nicht notwendig. Die Sonderrücklage in Höhe von 273 413 Euro konnte unangetastet bleiben. Das Gesamtvolumen des Vermögenshaushaltes beträgt 1,75 Millionen Euro gegenüber 2,29 Millionen Euro im Jahr 2013. Schwerpunkte bildeten die Erneuerung der Bachverdolung am Ortsausgang Richtung Hornberg, der Bau der Regenüberlaufbecken am Bauhof und am Rathaus sowie die Erneuerung der Straßenbeleuchtung, verbunden mit der Umstellung auf energiesparende Leuchtmittel. Haushaltsausgabenreste bestehen in Höhe von 1, 89 Millionen Euro.

Von Georg Borho

Lauterbach. Kassensturz zur Jahresmitte: Die Gemeinde Lauterbach steht finanziell gut da, die Konjunktur brummt. Auf der anderen Seite stehen noch viele unerledigten Aufgaben. Die Kämmerei beschreibt ihre aktuelle Stimmung deshalb so: "vorsichtig optimistisch".

In der jüngsten Gemeinderatssitzung gab Lauterbachs Kämmerer Alfred Sum zum Haushaltsplan 2015 einen ersten Zwischenbericht. Für die Gemeinde Lauterbach wird für den Einkommensteueranteil ein Minus von rund 5000 Euro erwartet. Dieses wird durch ein Anstieg des Umsatzsteueranteils von rund 7000 Euro wieder ausgeglichen. Die Gewerbesteuer liegt derzeit 102 000 Euro unter dem Haushaltplansatz. Aufgrund der anhaltenden guten Konjunkturlage erhofft sich Sum, den fehlenden Betrag über Steuernachforderungen für die Geschäftsjahre 2013 und 2014 noch ausgleichen zu können.

Auf der Ausgabenseite wird für den Kindergarten ein Mehraufwand von rund 60 000 Euro erwartet. Da sich die Ölpreise seit einiger Zeit auf einem niedrigen Niveau einpendeln, könne auf Einsparungen bei den Verbrauchskosten gehofft werden. Für die Pelletsheizung im Schulgebäude wurde inzwischen der restliche Zuschuss in Höhe von 102 000 Euro vom Land bezahlt. Es kann weiterhin mit Holzpellets geheizt werden. Dadurch sinken die Beträge, die für die Heizkosten der Schule, des Gemeindehauses und des Feuerwehrgebäudes verrechnet werden müssen.

Im Rahmen des Werbeetats für die Tourist-Information wird der Internetauftritt der Gemeinde Lauterbach neu gestaltet. Für das Projekt Gutachtal-Card besteht ein Guthaben von 30 979 Euro. Über die Verwendung muss noch durch die beteiligten Gemeinden entschieden werden.

Bei der Straßenunterhaltung besteht immer noch ein Reparaturstau. Mit den vorhandenen Mitteln lassen sich nur die dringlichsten Maßnahmen umsetzen. Zu diesen zählen die Zufahrt Finsterbacherhof 4, Zufahrt Grusenloch, Zufahrt Bruckhof 3, Zufahrt Bruckhof 5 bis 8 und Zufahrt Rotwasser. Die beiden größten Baumaßnahmen zuletzt waren die Erneuerung der Bachverdolung mit Gehwegausbau entlang der L 108 und der Bau der Regenüberlaufbecken beim Rathaus und Bauhof. Diese Projekte sind noch nicht abgerechnet. Die bereitgestellten Haushaltsmittel sollten dafür jedoch ausreichen. Nach dem guten Jahresergebnis 2014 sei davon auszugehen, dass sich die Finanzlage der Gemeinde wieder etwas verschlechtere.