Die einheimischen Wanderer mit Josef King (Mitte) bei den "Fremdländischen" in Welschdorf in Sulzbach Foto: Ziechaus Foto: Schwarzwälder-Bote

Tour führt Wanderer auch über "Ho-Chi-Minh-Pfad" / Josef King informiert über Landschaft und Gebäude

Von Christoph Ziechaus

Lauterbach-Sulzbach. Mit jedem Schritt kamen die Wanderer, unterwegs mit Metzger Hils auf dem Panoramaweg im Mooswald, "Sulzbach… einem Stück Heimat" näher. Zu ihrem 150. Firmenjubiläum hatten Carmen und Karl Georg Hils zu einer Rundwanderung um die Höfe in Sulzbach eingeladen.

Über 80 wild entschlossene und gut ausgestattete Wanderer bevölkerten den Parkplatz bei der Wilhelmshöhe. Mit Josef King gab es einen Wanderführer, der Historisches zu Landschaft und Höfen erzählen und damit auch von mancher Anstrengung auf der dreistündigen Wanderung ablenken konnte. Am Festplatz Boschel berichtete er von den 31 Urhöfen in Lauterbach, besonders aber von den zwölf in Sulzbach, die teilweise von der Anhöhe zu sehen waren. Er schilderte die wechselvolle Geschichte anschaulich anhand von Hölzlehof, Fehrenbacherhof, den vier Wursthöfen und dem Bruckhof als dem ältesten in ursprünglicher Bauweise erhaltenen Hof (von 1731). Er war als einziger nicht durch einen Brand zerstört worden, wie einige Zuhörer feststellten.

Bei der württembergischen Landvermessung um 1840 waren auf Lauterbacher Gemarkung 233 Höfe und Häuser durchnummeriert worden.

Am Gifthof vorbei kam man zum Hof Buchholz in Welschdorf, womit früher Auswärtige bezeichnet wurden, in Sulzbach eben die Badischen. Die nahen Spittelhöfe waren Ableger vom großen Diesenhof. In der Mooswaldmühle wurde bis kurz nach dem Zweiten Weltkrieg Getreide der umliegenden Höfe gemahlen. Am Käppelehof vorbei "führte der Weg ins Badische, bis zum Saumarkt hinunter nach Wolfach", erinnerte Josef King an weite Wege der Vorfahren.

Nach dem schön restaurierten Kapfhäusle mit seinem gepflegten Bauerngarten hinter dem Lattenzaun ging es über den "Ho-Chi-Minh-Pfad" zum Rotwasser mit dem privaten Heimatmuseum und frischem Hefezopf. Kurz danach wurde die große Wanderschar heftig geduscht, bevor man im Schopf bei Manfred Schwenk auf dem Kienbronn nicht nur Unterschlupf fand, sondern sich auch noch bei einem zünftigen Vesper mit Schwarzwälder Spezialitäten stärken konnte. Wie diese heranwachsen, war auf der Rinderweide zu sehen mit den satten "Blonde d’Aquitaine", die nicht nur ein Metzgerherz höher schlagen lassen.