Bürgermeister Swoboda stellt Programm für seine dritte Amtszeit vor / Wahl am kommenden Sonntag

Von Georg Borho

Lauterbach. Es wurde viel erreicht in den vergangenen acht Jahren, aber es gibt auch noch viel zu tun – mit dieser Botschaft wartet Norbert Swoboda auf. Er will Lauterbacher Bürgermeister bleiben und hofft auf ein gutes Ergebnis bei der Wahl am kommenden Sonntag.

Zum Auftakt seiner Wahlkampf-Tour lud in das Gasthaus "Wilhelmshöhe" ein. Der Rathauschef strebt nach 16-jähriger Amtszeit seine dritte Amtsperiode an. Das Amt wird ihm wohl keiner streitig machen. In Frage kommende Mitbewerber hatten schon im Vorfeld die Segel gestrichen. Swoboda ist der einzige Kandidat.

Bau einer neuen Sporthalle auf längere Sicht kein Thema

So hofft Swoboda auf eine "angemessen hohe Wahlbeteiligung", was als Bestätigung und Ausdruck der Zufriedenheit mit seiner bisherigen Arbeit gelte. Aus seiner Sicht hat sich die Gemeinde in den vergangenen Jahren gut entwickelt. Im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten seien so gut wie alle Spielräume "ausgereizt" worden. Dies solle indes nicht darüber hinwegtäuschen, dass es noch offene Wünsche gibt.

"Gemeinsam haben wir in den vergangenen acht Jahren viel erreicht", stellte Swoboda fest. Als Beispiele nannte er die Ortskernsanierung mit einem Volumen von rund vier Millionen Euro, was bei einem Landeszuschuss von 2,45 Millionen Euro einen Eigenanteil der Gemeinde von rund 1,6 Millionen Euro erforderte. Weitere Schwerpunkte bildeten die Generalsanierung des Gemeindehauses, der Umweltschutz durch Investitionen in Holzpelletsheizungen und Bürger-Solarstromanlagen, die Sanierung des Friedhofs, Investitionen in Bauhof und Feuerwehr sowie die Galerie "Wilhelm Kimmich".

Geld steckte die Gemeinde außerdem in Schule, Kinder und Jugend, Vereinsförderung, Infrastruktur, DSL-Breitbandversorgung, Regenüberlaufbecken, Straßenbau. Bauland wurde erschlossen. Ferner nannte Swoboda die Eröffnung der Seniorenresidenz, den Beitritt Lauterbachs zum Landschaftsentwicklungsverband sowie die Förderung des Tourismus mit neuen Freizeiteinrichtungen.

Der Schuldenstand erhöhte sich in den vergangenen acht Jahren von 1,983 auf aktuell 2,25 Millionen Euro, was einer Erhöhung der Pro-Kopf-Verschuldung um rund 750 Euro entspricht.

Diese Erhöhung müsse indes in Relation zu dem gesehen werden, was in der Gemeinde geleistet und erreicht wurde und darüber hinaus zur stagnierenden Einwohnerzahl, sagte Swoboda.

Der Bevölkerungsrückgang sei ihm "ein Dorn im Auge", dessen Bekämpfung "Chefsache". Hierzu schlug Swoboda einen Maßnahmen-Katalog vor und erwähnte hierbei das Städtebausanierungs-Programm "Ortskern III".

Weitere Vorhaben seien der zweiten Bauabschnitt beim Friedhof mit Treppen-Sanierung, Stützmauern und Zufahrt, der Bauhof mit Gebäudedämmung und die Generalsanierung der Galerie "Wilhelm Kimmich" mit der Einrichtung eines Heimatmuseums. Im Bereich von Schule, Vereinen, Kindern und Jugend sei die Einrichtung einer Ganztagesbetreuung an der Grundschule bereits beschlossene Sache, Schulhofsanierung und Erneuerung des Kunstrasenspielfeldes auf dem Sportplatz sollen indes noch folgen.

Im Bereich der Infrastruktur stehen Betreutes Wohnen, weitere Verbesserung der DSL-Breitbandversorgung, Neubau eines Regenüberlaufbeckens beim Rathaus, Investitionen im Wasser- und Abwasserbereich, zahlreiche Straßen- und Gehwegsanierungen, insbesondere auch im Wittum, und Ausbau der Kreisstraße nach Sulzbach auf der Agenda, wie auch die Sicherung der medizinischen Versorgung und der Nahversorgung.

"Hier bahnt sich möglicherweise ein großes Problem an", so Swoboda. "Ich werde mich weiterhin mit Ihnen und dem Gemeinderat für die Unterstützung der Landwirtschaft sowie für die ehrenamtliche Arbeit in Vereinen, Kirchen und Hilfsorganisationen, den Abbau der Verschuldung und Fortsetzung der transparenten und bürgernahen Kommunalpolitik einsetzen und für Tourismus, Industrie, Handel und Gewerbe ein kompetenter Ansprechpartner sein", versprach Swoboda.

Auf Nachfrage aus der Zuhörerschaft teilte Swoboda mit, der Wunsch nach einer neuen Sporthalle lasse sich "auf absehbare Zeit nicht verwirklichen". Die Heupellets-Heizungsanlage im Schulgebäude mit Fernwärmeleitung zum Gemeindehaus arbeite derzeit mit Holzpellets problemlos. Ein Zuhörer ließ seinem Ärger über den Schmutzwasser-Preis freien Lauf. Ein anderer Zuhörer wollte wissen, ob der Erhalt der Grundschule gesichert sei.

Wiederum andere Zuhörer erkundigten sich nach dem Termin zur Sanierung der Sulzbacher Straße oder bedauerten, dass seinerzeit der Kauf des ehemaligen Postgebäudes keine Alternative für die Gemeinde gewesen wäre.