Treue Mitglieder der CDU wurden auf der Sommertour in Schiltach ausgezeichnet. Foto: Schwarzwälder-Bote

Volker Kauder besucht Schwarzwald-Teil seines Wahlkreises / Aktuelle Krisenherde bereiten vielen Sorge

Lauterbach/Hardt/Schiltach/Schenkenzell. Am "Schwarzwaldtag" seiner zweiwöchigen Sommertour stattete der CDU-Bundestagsabgeordnete Volker Kauder Lauterbach, Schiltach, Hardt und Schenkenzell einen Besuch ab.

Der Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion ist derzeit unterwegs durch den Wahlkreis. Auftakt des Tages war in Hardt. Im Bürgersaal hieß Gemeinderat Werner Thimm den Politiker willkommen und gab Einblick die Geschichte der Gemeinde, teilt die CDU mit. Werner Aust sowie die beiden neuen Vorsitzenden des Partnerschaftsausschusses, Juliane Klausmann und Stefan Peters, berichteten von der Partnerschaft zwischen Hardt und der französischen Partnergemeinde Vandoncourt. Die Freundschaft der beiden Gemeinden, die 200 Kilometer voneinander entfernt liegen, entwickle sich gut und sei von vielfältigen Aktivitäten geprägt. Dazu zählen der Schüleraustausch und so viele Begegnungen, wie Volker Kauder dies "überhaupt noch nie erlebt hat", wie er nach der Präsentation feststellte. Die Freundschaft zwischen Frankreich und Deutschland, 100 Jahre nach Beginn des Ersten und 75 Jahre nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, sei wichtig. Gerade in dieser so krisenhaften Zeit sei sie ein verlässlicher Anker der Europäischen Union. Die Welt sei in Aufruhr, wie man sich dies vor kurzem noch nicht habe vorstellen können. Sorge bereite ihm eine französische Politik, die möglicherweise die Haushaltsstabilitätsziele nicht einhalten kann. Umso wichtiger der Austausch auf den Ebenen der Gemeinde, wie sie von Hardt und Vandoncourt vorbildlich betrieben werde.

In Schiltach erlebte Kauder eine Stadtführung der besonderen Art. Franz Harter, Vorsitzender des CDU-Stadtverbands, hatte Martina Baumgartner und Klaus Grimm engagiert, die die Stadtgeschichte in Szenen spielten. Themen waren unter anderem das Ende der Flößerei durch das Aufkommen der Eisenbahn, die unendliche Trauer beim Bürgermeister und Oberflößer sowie Freude bei der Ehefrau über das Aufziehen der neuen Zeit auslöste, der Beginn des Industriezeitalters, der auch das Leben in Schiltach massiv veränderte, der dritten Stadtbrand gegen Ende des 16. Jahrhunderts, der ganze Existenzen vernichtete, und die Armut im Städtchen im 18. Jahrhundert. Damals mussten 6000 bis 8000 Menschen auf der Straße leben, viele verdingten sich als Räuber, etwa der "weiße Bettelbruder", der letztlich gehängt wurde. Kauder zeigte sich begeistert von der Darstellung: "Das war eine eindrucksvolle, einmalige Geschichte. Ich habe solches noch nie gesehen." Das Abschlussgespräch fand im Biergarten des Gasthofs Pflug in Lehengericht statt. Diskussionsthema waren dort die zahlreichen Krisenherde dieser Zeit. Kauder lieferte dazu Informationen aus der Regierungszentrale.

Doch es gab auch Grund zur Freude: Volker Kauder und der CDU-Kreisvorsitzende ehrten gemeinsam Franz Harter, Roland Groß und Gerhard Köpfer für ihre je 40-jährige Mitgliedschaft in der CDU. Sie erhielten Urkunden und Ehrennadeln.

In Schenkenzell besuchte der Unionspolitiker die Baustelle der Schenkenburg. Seit neun Jahren wird das historische Gemäuer, das laut Bürgermeister Thomas Schenk fast dem Verfall preisgegeben war, grundlegend restauriert, der Blick auf das Bauwerk freigelegt, neue Wege werden angelegt. Derzeit sind 15 junge Leute aus vielen Ländern im Einsatz, um die Anlage zu erhalten. Sie beteiligen sich an einem "Workcamp" der Internationalen Begegnung in Gemeinschaftsdiensten (IBG), um in Schenkenzell miteinander zu leben, zu arbeiten, zu kochen und ihre Freizeit zu verbringen. Die erste und besorgte Frage an Kauder kam von einer weißrussischen Studentin. Sie wollte eine Einschätzung der deutschen Regierung zur Krise in der Ukraine. Fragen, die ihm während der ganzen Sommertour begegnen.

In Lauterbach hatte der dortige CDU-Ortsverbandsvorsitzende Rolf Buchholz das Thema Mühlen vorbereitet. Der Betreuer der Moosenwaldmühle erzählte die Geschichte der Mühlen in Lauterbach. Um 1900 standen in den beiden Tälern 24 solcher Anlagen. Die Moosenwaldmühle ist mittlerweile wieder voll funktionsfähig.