Auf Steigers Eck drehen sich seit Jahren mehrere Windräder. Foto: Gräff

Energie: Vier Rotoren im Bereich von drei Kommunen. Gegenbewegung wird aktiv.

Lauterbach/Hornberg - Die Windkraft im "Dreiländereck"ist noch (lange) nicht vom Tisch. Das Genehmigungsverfahren verzögert sich. Lauterbach stimmt zu, jedoch mit immensen Auflagen, Hornberg-Reichenbach kann noch nicht zustimmen.

Die Windkraft Schonach GmbH plant im Bereich "Falkenhöhe/Kapfwald" einen Windpark mit zunächst vier Rotoren.

Davon zwei auf der Gemarkung Lauterbach und jeweils einen auf der Gemarkung Schramberg-Tennenbronn und Hornberg-Reichenbach. Die beiden zuständigen Landratsämter Rottweil und Offenburg haben das Genehmigungsverfahren eingeleitet.

Während die Gemeinde Lauterbach in ihrer Stellungnahme Zustimmung signalisierte, diese jedoch mit immensen Auflagen verband, kann Hornberg-Reichenbach aus rechtlichen Gründen dem Projekt derzeit nicht zustimmen. Hornberg wird den Flächennutzungsplan "Windkraft" überarbeiten und fortschreiben.

In einem neuen Verfahren ist die "Falkenhöhe" als möglicher Standort vorgesehen. Dies wird auf Nachfrage beim Hauptamtsleiter der Stadt Hornberg, Oswald Flaig, bestätigt. Es wird bis Ende dieses Jahres mit dem Abschluss des Verfahrens gerechnet. Erst wenn dieses Verfahren beendet und darin die Fläche der "Falkenhöhe" ausgewiesen ist, kann Hornberg-Reichenbach dem Antrag zustimmen.

Das Windkraft-Projekt "Falkenhöhe/Kapfwald" stößt in weiten Bevölkerungskreisen auf ein zwiespältiges Echo.

Bürgermeister Norbert Swoboda erwähnte in der letzten Sitzung des Lauterbacher Gemeinderats vor den Sommerferien Aktivitäten einer ortsansässigen Bürgerinitiative.

Diese ist nach Recherchen des SchwaBo bestrebt, die Bürgerschaft zum Thema "Keine Windkraft in der Region" zu sensibilisieren. Man habe noch zum richtigen Zeitpunkt den "Zahn der Zeit" erkannt und befinde sich in guter Gesellschaft, ist zu erfahren. Sowohl landes-, als auch bundesweit würden sich bereits zahlreiche Bürgerinitiativen zu diesem Thema engagieren.

Dies habe zur Folge, dass Genehmigungsbehörden inzwischen mit diesem Thema sehr sensibel umgehen und Genehmigungsverfahren kritischer bewerten. Es sei sogar erkennbar geworden, dass Regierungen in Deutschland bereits "von oben herab" Gegenmaßnahmen eingeleitet hätten. Dies zeichne sich des öfteren in entsprechenden Hinweisen der Medien ab.

Windkraft in der Region stehe mit der fokussierten Energiewende nicht im Einklang, behaupten die Windkraft-Gegner. Bürgerinitiativen landauf, landab sähen bei der Umsetzung von geplanten Windkraftanlagen in zunehmenden Maße die Zerstörung ihrer Landschafts-, Wohn- und Naherholungsräume, sowie von Fauna und Flora. In Leserbriefen kämen Bedenken und Einwände zum Ausdruck.

Ein Stopp von geplanten Anlagen ermögliche die erneute Prüfung und die Einbeziehung neuer Fakten.

Insofern erwartet die Lauterbacher Bürgerinitiative insbesondere auch die Berücksichtigung und Prüfung der von der Gemeinde Lauterbach vorgetragenen Auflagen. Das von der Gemeinde Lauterbach angestrebte "öffentlich-förmliche Verfahren" wird auch von der Bürgerinitiative unterstützt, mit dem Zielwunsch, die Belange von Mensch, Tier und Natur adäquat zu berücksichtigen.