Oberhexe Matthias Kunz (links) und Präsident Erich Fehrenbacher (rechts) kümmerten sich höchstpersönlich um den Zustand des Narrenkleides. Foto: Schwarzwälder-Bote

Präsident der Lauterbacher Narren erhält den "Hirsch von Württemberg" / Morgen Party auf Wilhelmshöhe

Von Georg Borho

Lauterbach-Sulzbach. Bei der Narrengesellschaft "Hooriger Hund" hat die sehnlichst erwartete fünfte Jahreszeit Einzug gehalten.

Beim Abstaubtermin in der "Wilhelmshöhe" hatten bereits zahlreiche Kleidleträger in erwartungsfroher Haltung ausgeharrt, als unter den Klängen des Narrenmarschs die symbolträchtige Truhe hereingetragen wurde. Präsident Erich Fehrenbacher ließ sie öffnen und befahl triumphierend :"Komm heraus, du schöne Pracht des Sulzbachtales." Das Narrenkleid habe sehr leiden müssen und bekomme jetzt in der fünften Jahreszeit endlich wieder seine Freiheit.

Die Masken des "Hoorigen Hundes" und der Boschelwaldhexe wurden sodann ordnungsgemäß vom Staub des Jahres befreit. Kaum war der Staubwedel beiseitegelegt, marschierten weitere Kleidleträger ein. Zwei unter ihnen wurden nach penibler Prüfung durch Gildemeister Gerold Fehrenbacher und Oberhexe Matthias Kunz zu neuen Kleidleträgern geschlagen. Präsident Fehrenbacher wies auf die zehn Gebote der Zunft hin und befahl: "Nun kommt herbei ihr hoorigen Hunde und nehmt sie auf in eure Runde." Schließlich mauserte sich Fehrenbacher noch zum Philosophen und zitierte: "Die Welt aus Sicht eines Maskenträgers ist zwar rein optisch eingeschränkt, doch gefühlsmäßig tun sich ihm völlig neue Welten auf, in der er sich ohne Maske kaum vorwagen würde." Ferner gab es in der Feier Ehrungen (Rubrik).

Der proppenvolle Terminkalender der "Hoorigen Hunde" sieht bereits am morgigen Samstag im Zelt bei der "Wilhelmshöhe" die "Hexen-House-Party" vor.

(gb) Bei den Ehrungen der Narrengesellschaft "Hooriger Hund" erfolgte der Höhepunkt erst zum Schluss. Zunächst blieb es dem Präsidenten Erich Fehrenbacher vorbehalten, langjährige und verdienstvolle Mitglieder zu ehren. Er streifte deren Verdienste in kurzen Zügen.

Während ihrer zehnjährigen Mitgliedschaft war Melanie Moosmann ein Jahr im Ausschuss, fünf Jahre Kassierin und einige Jahre auch Balletttänzerin. Yvonne Hummel, Christine Moosmann und Katharina Fehrenbacher können auf 15 Jahre zurückblicken. Hummel machte sich als Leiterin des Balletts einen Namen, Moosmann fungiert seit 2001 als Hilfskassier und seit 2010 als Pressewart, während sich Fehrenbacher insbesondere als Balletttänzerin auszeichnete. Marita Becker, Adi Haas und Maria Öhler können bereits auf drei Jahrzehnte verweisen. Becker war von 1990 bis 1992 im Ausschuss und von 1991 bis 1997 Kritzelmeisterin, Haas macht sich als rechte Hand des Küchenchefs und Öhler als Bedienung verdient. Fehrenbacher würdigte die Vereinstreue mit einer Urkunde.

Den Verdienstorden der Europäischen Narrenvereinigung Baden-Württemberg (ENV BW) für besondere Verdienste gingen an Sebastian Harbig und Egon Moosmann. Die stellvertretende Präsidentin Evi Brucker überraschte mit der Feststellung, Erich Fehrenbacher könne bereits vier Jahrzehnte Vereinstreue vorweisen und sei überdies seit sage und schreibe 20 Jahren Präsident. In ihrer launigen Lobrede betonte sie, der Name Erich müsse neu definiert werden. Hinter den Silben "Er" und "ich" würden sich zwei Macher auf ein und dieselbe Person verbergen. Brucker skizzierte die Verdienste Fehrenbachers und bedankte sich unter Ovationen mit einem Geschenkkorb.

"ENV BW"-Präsident Berthold Schneider aus Wyhl analysierte das Engagement Fehrenbachers in Sekunden, Minuten, Stunden und Tagen. Unter Beifall überreichte er Fehrenbacher den Orden "Hirsch von Württemberg".