Foto: Schwarzwälder-Bote

"Eintracht" toppt die musikalische Obergrenze / Posaunist Tobias Moosmann mit genialem Solo

Von Georg Borho

Am Schluss des Weihnachtskonzerts des Musikvereins "Eintracht" Lauterbach im Gemeindehaus waren die Konzertbesucher der einhelligen Meinung, eines der schönsten und besten Konzerte der vergangenen Jahre erlebt zu haben.

Lauterbach.Die beiden Delegierten des Blasmusik-Kreisverbandes Rottweil-Tuttlingen, Vorsitzender Ottmar Warmbrunn aus Rottweil-Bühlingen und Schriftführerin Silvia Hermerschmidt aus Balgheim, fassten ihre Eindrücke so zusammen: "Das Konzert hat die ganze Bandbreite der heutigen Blasmusik abgedeckt. Eine echte Werbung für die Blasmusik." Dirigent Musikdirektor Ralf Vosseler, für die Programmwahl verantwortlich, wurde von allen Seiten beglückwünscht. Unter dem Aspekt, dass auch bereits das Vororchester und das Jugendblasorchester, abwechselnd unter der Leitung der jugendlichen Lea Molitor und Luisa Köhnlein, voller Begeisterung aufhorchen lassen, dürfte es den Verantwortlichen um die Zukunftsperspektive nicht bange sein.

Das Konzert wurde vom Vororchester mit "Great English Tunes" von Max Sutherland und "You are the Music in Me" von Jamie Houston eröffnet. Auf den großen Applaus versprach der jugendliche Moderator Daniel Martin mit "Santa Claus is coming to Town" die erste Zugabe des Konzertabends.

Es folgte das Jugendblasorchester, moderiert von Florentina Haas, mit den Stücken "Tempest Rising" von David Shaffer, "Transformers" von Steve Jablonsky und "The Incredibles" von Michael Giacchino. Die jungen Musiker begeisterten auf beachtlichem Niveau und bedankten sich für den langanhaltenden Applaus mit der Zugabe "Feliz Navidad" von Jose Feliciano.

Im zweiten Programmteil übernahm Hardy Faißt das Moderatoren-Mikrofon. Mit der "Festlichen Ouvertüre" von Bedrich Smetana ging der wuchtige Klangkörper des Hauptorchesters mit monumentaler Ausdruckskraft bereits zum Auftakt mächtig unter die Haut. Die Spannung steigerte sich noch, als danach der Posaunist Tobias Moosmann den Notenständer positionierte, um beim "Konzert für Posaune und Orchester" von Nikolai Rimsky-Korsakov den Solopart zu übernehmen. Das Stück, mit musikalisch-technisch schwierigen Kadenzen bestückt, setzte leuchtende Farbtupfer. In einer einzigartigen Symbiose zum Orchester gelang dem Solisten in den Sätzen "Allegro vivace", "Andante cantabile" als auch "Allegro-allegretto" eine virtuose Interpretation.

Mit dem Hauptwerk des Konzertabends "Saga Candida" von Bert Appermont, in den Szenen "Opening", "Accusations", "Innocence", "Tango", "Sabbath", "Tod" und "Transformation" und den Solisten Antje Moosmann (Flöte), Anna-Lea Fehrenbacher (Oboe), Wolfgang Borho (Englisch-Horn), Uta Borho (Fagott), Jessica Buchholz (Sopran-Saxophon), Jana Herrmann (Alt-Saxophon) sowie Johannes Geprägs und Tobias Moosmann jeweils Posaune, meisterte das Orchester eine ihrer größten musikalischen Herausforderungen auf bravouröse Weise. "Riverdance" von Bill Whelan ist eine der erfolgreichsten Tanzshows der Welt. Die Blasorchesterbearbeitung von Johan de Meij wurde erst 2013 uraufgeführt. Die "Eintracht" mit Uta Borho (Akkordeon) und Valentin Moosmann (Klavier) begeisterte mit einer weiteren restlos überzeugenden Variante. Bei einer Hommage an die drei unvergessenen Musikgrößen Deutschlands James Last mit "Tiger Feet" und "Happy Heart" sowie Udo Jürgens mit "Es wird Nacht Senorita" und Max Greger mit "Up to Date" hielt es zahlreiche Konzertbesucher im wallenden Disconebel und gleisendem Scheinwerferlicht auf ihren Stühlen nicht mehr zurück und wippten voller Begeisterung rhythmisch mit.

Ein über(glück)licher Vorsitzender Thomas Glück lobte am Schluss des Programms den 60 Mitglieder zählenden Klangkörper: "Wenn’s drauf ankommt, sind sie da." Das Orchester bedankte sich für lang anhaltenden Applaus mit den Zugaben "Laridah-Marsch" und "White Christmas".