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Beim 40. Jubiläum der Hochsteiger Hexen platzt das Narrendorf aus allen Nähten.

Lauterbach - Beim 40. Jubiläum der Hochsteiger Hexen der Lauterbacher Narrenzunft schien das hermetisch abgeriegelte Narrendorf beim Gemeindehaus bereits am Samstagabend aus allen Nähten zu platzen.

Zuvor hatte sich im Hölzle ein kleiner Umzug formiert, der bereits erahnen ließ, was die Besucher beim großen Umzug am Sonntagnachmittag erwarten durften. Boschelwald-, Finsterbach-, Schoren- und Ichbe-Hexen stimmten schon einmal kräftig auf die große Sause ein. Die Guggenmusiken "Sälle 15" aus Hardt und "Alcaputti" aus Tennenbronn ließen hierbei gewaltig Dampf ab. Allen voran die Lauterbacher Narrenzunft, angeführt von der heimischen "Eintracht".

Toller Mix aus närrischen Darbietungen

Beim traditionellen Hexenrufen im Schulhof herrschte danach ein dichtes Gedränge, was sich bei einer Jubiläums-Hexennacht im Gemeindehaus fortsetzte. Dem Duo "Alexandra & Mike" gelang es auf Anhieb, den Stimmungspegel auf konstant hohem Level zu halten.

Ein toller Mix aus Guggenmusiken, närrischen Brauchtumsdarbietungen und begeisternden Showtänzen bewirkte ein Übriges.

Nach einem zünftigen Zunftmeister-Empfang im "Haus des Gastes" am Sonntagmorgen, öffnete auch der TSV die Pforten seiner Turnhalle, um den zahlreichen Besuchern einen Mittagstisch anbieten zu können.

Das närrische Treiben hatte sich in großem Umfang bereits wieder auf das Narrendorf und auf das Gemeindehaus mit dem JuFo im Erdgeschoss ausgebreitet.

Lauterbach (gbo). Der gestrige Umzug mit über 30 Gruppen und rund 1200 Teilnehmern gestaltete sich zu einem spektakulären Höhepunkt des Jubiläums. Bereits bei der Aufstellung in der Sommerbergstraße zeichnete sich ein tolles, farbenprächtiges Bild ab.

Der Umzug schlängelte sich über die Hölzlestraße, die Hauptstraße "d Felsa na", der Friedhofstraße entlang über die Fohrenbühl- und Pfarrer-Sieger-Straße zum Narrendorf.

Eine unüberschaubare Zahl begeisterter Gäste harrte an den Straßen aus, um das riesige Spektakel hatnah miterleben zu können.

Als die ersten Böllerschüsse fielen, gab es bei den gelegentlich furchterregenden, wie auch gruselig-schönen Hexenzünften kein Halten mehr. Das närrische Dorf schien endgültig in Beschlag genommen. Dass bei den mutigen Attacken gar manch frisch geföhnte Damenfriseur darunter zu leiden hatte, versteht sich von selbst.

Bei tollkühnen Luftsprüngen blitzte gelegentlich auch jede Menge geübte Akrobatik auf. Für die kleinsten Besucher am Straßenrand schien das wilde Treiben ein ganz besonderes Erlebnis zu sein. Um die Vielzahl der verschiedenen Zünfte und Gruppen näher kennenlernen zu können, wurden sie "auf dem Felsen" vom Sprecher Hardy Faißt auf exzellente Weise vorgestellt. Der Lauterbacher Zunftpräsident Rolf Buchholz ließ es sich nicht nehmen, sie im Narrendorf von der Bühne aus noch persönlich zu begrüßen. Er stellte treffend fest, die schwäbisch-alemannische Fasnet habe einen ersten und restlos begeisternden Höhepunkt erlebt.