Harmonie bleibt weiter unter Dampf

Lauterbach-Sulzbach. Anlässlich seines 60-jährigen Bestehens lud der Musikverein "Harmonie" Sulzbach zu einem Gedenkgottesdienst in die Sulzbacher Kirche "Maria Regina Pacis" und anschließend zu einer Matinee in das Probelokal der Sulzbacher Vereine ein.

Nach einem Konzert im Frühjahr und einem dreitägigen Sommerfest rundete eine Matinee die Jubiläums-Trilogie ab. Bürgermeister Norbert Swoboda stellte in seinem Grußwort bemerkenswerte Parallelen fest. Das Jahr 1954 sei mit der Gründung des Musikvereins "Harmonie" Sulzbach und dem Gewinn der ersten Fußball-Weltmeisterschaft durch den DFB auf beeindruckende Weise geprägt worden. Nach 60 Jahren sei erneut zweifacher Jubel ausgebrochen. Trotz der fortschreitenden Kommerzialisierung in der Gesellschaft sei die "Harmonie" im Wesentlichen das geblieben, was sich die Gründerväter damals gedacht hätten, nämlich eine Verbindung von Kameradschaft, Gemeinsinn und Idealismus zur Musik. "Angesichts der jungen Vorstandschaft, der jungen Ausschussmitglieder und der jungen Musikern brauchen wir uns derzeit keine Sorgen um einen unserer wichtigsten Kulturträger der Gemeinde machen", sagte Swoboda. Der Verein mache seinem Namen alle Ehre. Er musiziere auf einem bewundernswerten hohen Niveau und leiste des Weiteren einen wichtigen Beitrag gegen Vereinsamung, purem Konsumdenken und geistiger Verarmung.

Vorsitzender Klaus Brucker skizzierte die Anfangsjahre. Der Prolog zur Erfolgsgeschichte der "Harmonie" sei vor 60 Jahren von 20 jungen Burschen im Alter zwischen 15 und 20 Jahren geschrieben worden. Danach sei das Vereinsschiff von zahlreichen fleißigen Helfern und Verantwortlichen erfolgreich auf Kurs gehalten worden. Man stehe weiterhin unter Dampf, obwohl zahlreiche Faktoren den künftigen Kurs beeinträchtigen können, sagte Brucker. In all den Jahren seien auch die passiven Mitglieder wichtige Stützen des Vereins gewesen. Stellvertretend nannte er Matthias Bühler und Fritz Köhnlein, die bereits ein halbes Jahrhundert Treue zur "Harmonie" verkörpern.

Es folgten Ehrungen. Die Matinee wurde von einem Trompeten-Quartett unter der Leitung von Musikdirektor Thomas Michelfeit umrahmt. Die begeisterten Festgäste forderten mit "Air" von Johann Sebastian Bach eine Zugabe.

u Für 25-jährige Mitgliedschaft wurden Elke Brucker, Hardy Faisst, Rolf Haas, Martin Kuhner, Jürgen Neff, Klaus Oehler und Emma Vetter mit einer Urkunde zu passiven Ehrenmitgliedern ernannt. Die Ehrungen langjähriger, aktiver Musiker durch den Musikkreis Rottweil nahm dessen Vize-Vorsitzender Heinrich Bettinger aus Wellendingen vor. Mit Bettina Armbruster, Roland Broghammer und Berthold Haas konnten drei unersetzliche Allroundtalente geehrt werden. Bettina Armbruster war die erste Frau im Tenorhornregister. Seit rund drei Jahren verwaltet sie das Amt des Kassiers. Darüber hinaus ist auch ihr gesangliches Talent bei öffentlichen Auftritten nicht mehr wegzudenken. Bettinger würdigte ihr 30-jähriges Engagement mit einer Urkunde und der Ehrennadel in Gold. Roland Broghammer machte sich musikalisch sowohl mit Tenorhorn, Posaune und am Schlagzeug einen Namen und begeistert darüber hinaus regelmäßig auch als Sänger. Sein berufliches Geschick ist im Verein ebenfalls nicht mehr wegzudenken. Bettinger überreichte ihm für sein 30-jähriges Engagement ebenfalls eine Urkunde und die Ehrennadel in Gold. Zusammen mit seiner Stellvertreterin Claudia King ernannte Vorsitzender Klaus Brucker Roland Broghammer zum aktiven Ehrenmitglied. Die beispiellose Karriere von Berthold Haas lässt sich mit Jugendleiter, Notenwart, Ausschussmitglied, Vizedirigent, Dirigent nur annähernd umschreiben. Er wird darüber hinaus sowohl mit Klarinette als auch mit Saxophon als exzellenter Musiker geschätzt. Seine beruflichen Fähigkeiten sind im Verein ebenfalls nicht mehr wegzudenken. Das Wort des exzellenten Kenners der Blasmusikszene habe besonderes Gewicht. Sein 40-jähriges Engagement bei der "Harmonie" wurde von Bettinger mit dem Ehrenbrief und der Ehrennadel in Diamant gewürdigt.