Die aufwendige Fischtreppe bei der L 108 sorgt für gewaltigen Unmut. Das Wehr beim Sammelweiher wird für jeden Fisch zum unüberwindbaren Hindernis. Fotos: Borho Foto: Schwarzwälder-Bote

Fischtreppe bringt Rolf Buchholz auf die Palme

Die neu erstellte Fischtreppe bei der Zimmerei Rapp im Bereich der Landesstraße 108 geht dem Gemeinderat Rolf Buchholz mächtig gegen den Strich.

Von Georg Borho

Lauterbach. In der jüngsten Gemeinderatssitzung platzte ihm der Kragen. Buchholzs Argumente: Bei der bereits abgeschlossenen Bachverdolung an der Landstraße L 108 bei der Firma Haas sieht die wasserrechtliche Genehmigung als Ausgleichsmaßnahme im Bereich der Zimmerei Rapp neue Fischtreppen vor. Nach Informationen von Buchholz sehen die Gesetze eine ungehinderte Durchgängigkeit der Bäche von der Quelle bis zur Mündung vor.

Rolf Buchholz: "ein Fall für den Bund der Steuerzahler"

Die Umsetzung der Maßnahme stieß jedoch auf enorme Schwierigkeiten. Für den Baustopp wurden unvermuteter felsiger Untergrund und mangelhafte Planung angeführt. "Bagger steht immer noch im Bett" titelte unsere Zeitung den Bericht vom 14. Oktober.

Buchholz sträuben sich angesichts dieser Entwicklung die Haare. "Auf einer Länge von rund 70 Metern ergibt sich in dem Bereich eine maximale Höhendifferenz von zwei Metern. Für überwiegend Bachforellen absolut kein unüberwindbares Hindernis. Im Übrigen hindert bereits beim Sammelweiher ein Wehr mit rund drei Metern Höhe die Durchgängigkeit."

Was Buchholz jedoch ganz besonders auf die Palme bringt, sind die zu erwartenden Mehrkosten. Der Eigenanteil der Gemeinde Lauterbach sei lediglich mit rund 15 000 Euro budgetiert. Nach der neuesten Kostenschätzung der Gemeindeverwaltung müssten jedoch mit rund 60 000 Euro gerechnet werden.

Selbst wenn die Baumaßnahme gesetzestreu sei, bestehe immer eine Möglichkeit in eine Lücke zu stoßen. So aber sei der Fall für ihn, so Buchholz Fazit, "ein Fall für den Bund der Steuerzahler".