Friedhof Lauterbach. Die Kosten für Ausbau und Sanierung werden jetzt auf anderthalb Millionen geschätzt. Foto: Borho Foto: Schwarzwälder-Bote

Rat vertagt Vergabe der Bauarbeiten am Friedhofes / Noch nicht alle Bedenken ausgeräumt

Von Georg Borho

Lauterbach. Das hatte sich die Verwaltung anders vorgestellt: In der Sitzung des Gemeinderats Lauterbach am Montag sollten die Arbeiten zur Sanierung und Erweiterung des Friedhofes vergeben werden. Doch es kam anders.

Laut Simon Haas und Reinhard Seibold vom Ingenieurbüro Eppler, Dornstetten, hatten nach der Ausschreibung sechs Firmen Angebotsunterlagen abgeholt, doch bei der Submission lagen nur fünf Angebote vor. Die Firma Bonath, Oberwolfach, erwies sich mit einer Angebotssumme von 1,07 Millionen Euro als günstigste Bieterin. Der Betrag erhöht sich noch um Ingenieur-Honorare und zusätzlichen Kosten für eine wegfallende Mauer, sodass zunächst von einer Gesamtsumme von 1,49 Millionen Euro auszugehen sei. Der zusätzliche Finanzierungsbedarf beträgt damit 290 000 Euro. Aufgrund der hohen Kosten wurde vorgeschlagen, die günstigste Variante umzusetzen und einen zweiten Bauabschnitt zu bilden, um die Mehrkosten auf 2017 zu verschieben.

Nachdem die Ausführungsvarianten erläutert waren, entbrannte eine kontroverse Debatte im Rat. Britta Schondelmaier wünschte eine 3D-Simulation der Pläne. Ratskollege Hardy Faisst gab zu bedenken, die Kostensteigerung belaufe sich auf rund 25 Prozent. Das Projekt sei der Bevölkerung nicht in dieser Größenordnung verkauft worden. Die Planer bemühten sich, die Erhöhung der Projektsumme zu erläutern: die Auftragsbücher der Baufirmen seien voll, was zu höheren Preisen führe. Swoboda erinnerte daran, dass auch in der Vergangenheit alle großen Baumaßnahmen in der Gemeinde zu erheblichen Mehrkosten geführt hätten. Stefan Weinmann meldete Bedenken an der Gewährleistung für die Grabkammern an und legte ein Schreiben des Vereins "Gütegemeinschaft Friedhofsysteme" vor. Ein Mitbewerber hatte sich ebenfalls hierauf berufen. Ratskollege Ralf Schlögel bezweifelte, dass die Gewährleistung auch auf die Statik ausgedehnt werden könne. Georg Buchholz befürchtet weitere Mehrkosten.

Bauhofleiter Norbert Broghammer berief sich auf die Auskunft von Geologen. Das Baufeld sei in der Hanglage und in der Ebene gleich und "technisch kein Problem". Swoboda empfahl "um des Friedens willen", die Entscheidung zu vertagen und weitere Details zu klären.