Die Mooswaldmühle als Besuchermagnet. Michael Holderied (Zweiter von rechts mit Hut) bot fachkundige Führungen an. Foto: Borho Foto: Schwarzwälder-Bote

Mooswaldmühle erweist sich beim Mühlentag als Besuchermagnet / Anno 1657 erstmals erwähnt

Von Georg Borho

Lauterbach-Sulzbach. Die Mooswaldmühle im oberen Sulzbachtal erwies sich auch beim diesjährigen Mühlentag wieder als Besuchermagnet.

Michael Holderied, der die Mühle seit einigen Jahren betreut und an Tagen wie dem Mühlentag seine Dienste als sachkundiger Führer anbietet, hatte buchstäblich alle Hände voll zu tun. Selbst als es gelegentlich zu nieseln begann, ebbte der Besucherstrom nur sporadisch ab.

Um die Mooswaldmühle ranken sich zahlreiche Anekdoten. So soll es auf der Gemarkung von Lauterbach bis zum Dreißigjährigen Krieg zwei sogenannte Bannmühlen gegeben haben. Eine davon soll in Sulzbach im Krieg zerstört worden sein. Daraufhin sei als Hofmühle die Mooswaldmühle erbaut worden. Sie wurde anno 1657 erstmals erwähnt. 1772 soll ein Bauer die Hälfte des Nutzungsrechts erworben haben. Nach 1800 nahm die Zahl der Nutzer zu. Sieben Eigner sollen sich einst die Nutzung und Wartung penibel aufgeteilt haben.

Aber im Laufe der Jahre verfiel das Kleinod zusehends. Auf Initiative einiger Einheimischen erwarb die Gemeinde Lauterbach in den 1980er Jahren die Mühle von sechs verbliebenen Teilhabern, um sie vor dem gänzlichen Verfall zu retten und von Grund auf aufwendig zu restaurieren. Das Dach wurde statt mit Stroh mit Reet gedeckt, was eine längere Haltbarkeit gewährleistet. Vor Jahren wurde auch der rund 25 Meter lange Holzkähner erneuert, mit dem das Wasser vom nahen Mahlweiher oberschächtig auf das Mühlrad geleitet wird. Je nach gewünschtem Feinheitsgrad kann das Getreide bis zu siebenmal aufgeschüttet und gemahlen werden. Die Mühle ist noch voll funktionsfähig.

Zahlreiche Besucher interessierten sich insbesondere für die präzis ineinandergreifenden Holzzahnräder des Mahlwerkes. "Die Leute haben schon vor 200 Jahren was Gescheites zuwege gebracht", so der Kommentar eines interessierten Besuchers. Auf der Gemarkung von Lauterbach haben einst bis zu 24 solcher Mühlen gestanden, davon zwölf im Lauterbacher Tal und zwölf in Sulzbach, wusste Holderied zu berichten.