Die Stammtisch-Delegation bei der Körung auf dem Winterbauernhof in Lauterbach. Foto: Borho Foto: Schwarzwälder-Bote

Rinderzucht: Auf dem Lauterbacher Winterbauernhof stehen 17 Tiere der Rasse / Landschaftspflege

Dexter ist eine kleinrahmige, robuste Mutterkuh-Rasse mit einer verhältnismäßig hohen Milchleistung. Dies führt zu einem guten Gedeihen der Kälber. Auf dem Lauterbacher Winterbauernhof werden sie gezüchtet. Das Konzept stößt auf überregionales Interesse.

Von Georg Borho

Lauterbach. Die Familie Michael Neff vom Winterbauernhof betreibt die Züchtung des Dexter-Rindes seit 2009. In dem 2012 neu erbauten Stall sind auf einer Fläche von 13 auf 15 Metern 17 Tiere untergebracht, unterteilt nach Bullen, Kälbern und Kühen.

Überregionales Interesse

Der Winterbauernhof ist derzeit der größte Züchter in Baden-Württemberg. "Die Dexter-Zucht ist erst noch im Kommen", prognostiziert Landwirt Michael Neff. Zu seinem Stammtisch konnte er über 20 Züchter begrüßen, darunter auch aus dem angrenzenden Ausland.

Schmidt referierte zum Thema Rinderseuchen, mit Schwerpunkt auf Paratuberkulose. Nach seiner Einschätzung sind die Seuchen keineswegs ausgerottet und Deutschland in der Mitte von Europa insbesondere durch neue Seuchen verstärkt gefährdet. Er riet zu prophylaktischen Impfungen. Anschließend nahm er die Körung (ein bis 1989 staatlich geförderter Akt) einiger Tiere vor.

Der Schweizer Stammtisch-teilnehmer Alois Zgraggen-Jud aus Erstfeld ist überzeugt: "Die Rinder-Zukunft heißt Dexter." Für ihn ist der Bauer ist das wichtigste Mitglied in der Gesellschaft.. Sein ausführliches Referat basierte auf einer 30-jährigen Erfahrung. Mit regelmäßig bis zu über 60 Tieren und zahlreichen Titeln avancierte Zgraggen-Jud zum größten und erfolgreichsten Züchter der Schweiz. Anita Emmert vom Bayrischen Feenhof legte den Schwerpunkt auf die genetisch bedingte hornlose Zucht, Besamung und Embryotransfer, ihrer Einschätzung zufolge zukunftsorientierte Themen mit Effizienz. Ein weiteres Referat galt der Zucht und Ausbildung von Herdenschutzhunden.

Dexter zeichnen sich durch gute Muttereigenschaften, Gutartigkeit, Robustheit, Langlebigkeit und Genügsamkeit aus. Das Haarkleid in den Farben schwarz, rot oder dunkel und die weißen Hörner mit der schwarzen Spitze sind charakteristisch. Dexter haben ausgezeichnetes, kurzfaseriges Fleisch mit feiner Marmorierung und eigen sich hervorragend für die Naturschutzbeweidung aller Standorte. Durch ihr geringes Gewicht entstehen kaum Trittschäden. Dexter stammen ursprünglich aus der südwestlichen Region Irlands und haben das wilde Bergrind zum Vorfahren. Es ist die kleinste europäische Rinderrasse und wurde 1970 in Deutschland eingeführt.