Lächelten entspannt: Norbert Swoboda und seine Frau Uta. Foto: Rath

94 Prozent der Wählerstimmen: 50-Jähriger tritt im Dezember dritte Amtsperiode in Lauterbach an.

Lauterbach - Kurzes Ende: Norbert Swoboda (50) bleibt Bürgermeister von Lauterbach. Er wurde gestern mit 94 Prozent der Stimmen zum dritten Mal gewählt. Die Wahlbeteiligung lag bei 42,8 Prozent.

Swoboda (parteilos) war einziger Bewerber, und die Sonne schien obendrein. Entsprechend gut konnten Lauterbach, der Bürgermeister sowie Swobodas Freunde und politische Weggefährten die Wahlparty planen. Das Freibier auf dem Rathausplatz floss bereits um 18.45 Uhr. Eine Viertelstunde zuvor hatte Hauptamtsleiter Andreas Kaupp das Wahlergebnis verkündet (Rubrik).

In 16 Amtsjahren macht man sich nicht nur Freunde

Rolf Buchholz, erster Stellvertreter des Bürgermeisters, gratulierte als erster zum Sieg. Nachdem Swoboda die Wahl angenommen hatte, sagte Buchholz, er freue sich auf die Zusammenarbeit in den weiteren acht Jahren. Lauterbachs "First Lady" Uta überreichte er einen Blumenstrauß. Dann spielte der Musikverein "Eintracht" unter der Leitung von Dirigent Rolf Vosseler ein Ständchen. Derweil stellte sich die Schar der Gratulanten auf, um dem alten und neuen Bürgermeister auf die Schulter zu klopfen und ihm viel Erfolg für die dritte Amtszeit zu wünschen. Von vielen Frauen gab’s Bussis links und rechts auf die Wange.

Gekommen waren schätzungsweise 150 Zuschauer, darunter Bürgermeister aus der Nachbarschaft, Kollegen der Bürgermeister-Nationalmannschaft im Fußball, Kommunalpolitiker, Swobodas Eltern und Freunde. Selbst Sohn Manuel war extra aus Düsseldorf angereist. "Das bedeutet mir sehr viel", sagte Norbert Swoboda.

Der Bürgermeister erklärte, er sei sehr zufrieden mit dem Ergebnis. "Wenn am Wahltag die Musik aufspielt, ist es immer schön, weil man weiß, dass es jetzt geschafft ist", so Swoboda. Bei diesem Ergebnis sei es "doppelt schön". Bei der dritten Wahl könne man stolz sein, wenn man 94 Prozent der Stimmen erhalte und die Wahlbeteiligung über 40 Prozent liege. Damit habe sich der Wahlkampf "doppelt gelohnt". Er versprach, sich auch in den kommenden acht Jahren mit ganzer Kraft für Lauterbach einzusetzen, und zwar für die ganze Gemeinde. "Auch für die, die mich nicht gewählt haben", so der Bürgermeister, "aber ich weiß auch, dass man sich in 16 Jahren als Bürgermeister nicht nur Freunde macht." Lauterbach habe sich in den vergangenen 16 Jahren gut entwickelt. Das sei nur möglich mit einer "starken Mannschaft". Swoboda dankte Gemeindeverwaltung und Gemeinderat. Es sei "ein tolles Schaffen", und er freue sich auf die weitere Zusammenarbeit. Für heute, Montag, hat sich Norbert Swoboda frei genommen. "Dann geht’s voll weiter", sagte er.

Kommentar: Solide Sache

Von Volker Rath

Für Bürgermeister Swoboda war’s gestern ein guter Tag, für Lauterbach übrigens auch. Die Gemeinde hat ihn mit einem soliden Wahlergebnis in die dritte Amtszeit geschickt. Er war einziger Bewerber, die Spannung hielt sich folglich sehr in Grenzen. Das muss kein Nachteil sein. Swoboda und Lauterbach, das passt. Die Gemeinde kann froh sein, dass er weitermacht. Denn nach zwei Amtsperioden hätte er demnächst auch einfach den lieben Gott einen guten Mann sein lassen und von der Pension leben können. Der Blick nach Wolfach zeigt, dass es derzeit nicht so einfach ist, einen guten neuen Rathauschef zu finden. Im Wahlkampf ließ Swoboda jedenfalls keinen Zweifel daran aufkommen, dass er noch will, das zeigt auch seine »Regierungserklärung« für die dritte Periode. Amtsmüdigkeit sieht anders aus. Na dann: Auf die nächsten acht Jahre!