Die Wegepaten der Schwarzwaldvereins-Ortsgruppe Lauterbach Paul Neff (von links), Oskar Moosmann, Egon Fehrenbacher, Gottfried Hils sowie Hans-Jürgen Brugger krempelten die Ärmel hoch. Auf dem Bild fehlen Josef Müller und Kurt Gießer. Fotos: Borho Foto: Schwarzwälder-Bote

Tourismus: "Lauterbacher Wandersteig" erhält Kosmetik / Zertifikat kein "Persilschein"

In den drei Jahren seines Bestehens entwickelte sich der "Lauterbacher Wandersteig" zu einem touristischen Aushängeschild.

Lauterbach. Der Luftkurort Lauterbach hat sein Erfolgsmodell der Initiative der heimischen Schwarzwaldvereins-Ortsgruppe zu verdanken.

Mit dem rund 34 Kilometer langen "Lauterbacher Wandersteig", vom Deutschen Wanderverband, Kassel als "Qualitätsweg Wanderbares Deutschland" zertifiziert, wird die Gemarkung Lauterbachs nahezu komplett umrundet. Das Zertifikat ist kein Persilschein. Landschaftsbild, Verkehrslärm, Einkehrmöglichkeiten, Wegbeschaffenheit und vor allem Asphalt-Anteile unterliegen strengen Normen.

Vor einer erneuten Zertifizierung, die alle drei Jahre erfolgt, wurde infolge eines Übertragungsfehlers ein erhöhter Asphalt-Anteil festgestellt. Erlaubt sind 20 Prozent. Die rührige Schwarzwaldvereins-Ortsgruppe sah sich veranlasst, drei Strecken zu ändern. Beim Standort "Wiesbauernhof" führt der Weg nicht mehr rechts in Richtung Lauterbach, sondern nach links am Wasserlauf des Lauterbachs entlang, talaufwärts bis zum "Oberbauernhof". Dort wird die Landesstraße 108 überquert und führt im Wald- und Wiesenbereich rechts der Straße zum Fohrenbühl. Der Streckenabschnitt vom "Wiesbauernhof" talabwärts zu den Standorten "Beim Jäger Franz" und hinauf zum "Käppelehof" und weiter zum "Weberloch" und "Dollenhof" zum Fohrenbühl entfällt.

Um die Kilometerzahl auszugleichen wurde in Sulzbach ein rund 60 Meter langer, neuer Streckenabschnitt angelegt und ausgeschildert. Ab dem neuen Standort "Grusenloch-Steg" führt die neue Teilstrecke auf dem ehemaligen Naturlehrpfad hinauf zur Abzweigung "Grusenloch" und dann weiter auf dem "Mittelweg" bis zum Standort "Heuwiese". Dort biegt die Strecke rechts ab und führt neben der Straße bis zum "Rotwassersattel" und von dort links ab auf dem Wanderweg bis zum neu angelegten Standort "Rotwasserwald", danach auf der bisherigen Trasse weiter.

Ab dem Standort "Grusenloch-Steg" in Richtung "Rotwasser-Parkplatz" über "Hasen" bis "Rotwasserwald" ist nur noch die "Lauterbacher Hochtalrunde" ausgeschildert. Nach Rücksprache mit den Wege-Referenten des Schwarzwaldvereins in Freiburg, Patrick Schenk und Martin Reinbold wurde in diesem Zusammenhang zugleich auch der "Mittelweg" vom "Grusenloch" über "Grusenloch-Steg" bis zum "Kapfhäusle" auf die neue Trasse verlegt.

Am Schramberger "Schlossberg" führte die neue Strecke bis oberhalb des "Aussichtshäusle" und dann rechts hinunter zur Firma Junghans zum Standort "Geißhalde" und danach aufwärts zum "Lauterbacher Wasserfall", vorbei am "Arthur-Junghans"-Denkmal zum "Sammelweiher" und dann rechts über den Steg zu den Standorten "Felsenmeer" und "Elisabethenfelsen" auf die bisherige Trasse.

Für die Umsetzung der Maßnahmen haben die Wegepaten der Schwarzwaldvereins-Ortsgruppe Lauterbach Egon Fehrenbacher, Josef Müller, Paul Neff, Oskar Moosmann, Gottfried Hils, Kurt Gießer sowie Hans-Jürgen Brugger rund 50 Arbeitsstunden aufgewendet. Desweiten erbrachten Egon Fehrenbacher, Jens Fehrenbacher, Arnulf Brucker, Josef Müller und Hans-Jürgen Brugger allein für die neue Beschilderung weitere rund 20 Arbeitsstunden.

Wie Mitorganisator der Maßnahmen Hans-Jürgen Brugger gegenüber unserer Zeitung erwähnte, hoffe man nunmehr, sowohl seitens der Lauterbacher Tourist-Info, als auch des Schwarzwaldvereins, dass der Deutsche Wanderverband in den nächsten Tagen die alten und neuen Streckenführungen in Augenschein nimmt und einer erneuten Zertifizierung nichts mehr im Wege steht.

Der Wandersteig ist bei Gasten und Einheimischen überaus beliebt. Wie die Leiterin der Lauterbacher Tourist-Info gegenüber unserer Zeitung erwähnte, verzeichne man im Luftkurort zwar erhöhte Übernachtungszahlen, doch lasse sich nicht mit letzter Sicherheit klären, wie stark sich der Wandersteig auswirke. Als Reisegrund werde in der Regel nicht unbedingt der Wandersteig genannt. Allerdings könne durchaus bestätigt werden, dass bei zahlreichen Anfragen der Wandersteig erwähnt werde. Von Wanderern gingen durchweg positive Feedbacks ein, so Fischer.

Man wolle daher die neue Zertifizierung in 2017 auch zum Aufhänger einer neuen Werbe-Kampagne wählen und auf der im Januar stattfindenden CMT-Messe in Stuttgart adäquat präsentieren und für den Wandersteig eine Wanderpauschale anbieten.