Chor, Orchester und Solisten unter der Leitung von Ute Haas-Woelke begeisterte mit brillanten Auftritten. Foto: Schwarzwälder-Bote

Festtag der katholischen Kirche St. Michael. "Freut Euch, wir sind Gottes Volk!"

Lauterbach - Wenn in der Seelsorgeeinheit Schramberg-Lauterbach "Not am Mann" ist, ist Anton Cingia als Pfarrer i. R. zur Stelle. Christliche Nächstenliebe sind Berufung und Glaube – und das seit 40 Jahren.

Pfarrer i. R. Anton Cingia wurde vor 40 Jahren vom damaligen Bischof Georg Moser im Dom zu Rottenburg zum Priester geweiht und feierte am darauffolgenden Ostermontag in Lauterbach Primiz.

Die Bande zur Heimatgemeinde Lauterbach sind nie gerissen, und Cingia kehrte nach seiner Pensionierung im Januar 2015 postwendend an den Ort seiner Wurzeln zurück. Dank seines freundlichen, fröhlichen, aber stets von christlicher Pflichterfüllung geprägten Wesens, nahmen sowohl die katholische Kirchengemeinde, als auch die weltliche Gemeinde Lauterbach ihren "verlorenen Sohn" mit offenen Armen auf.

Die katholische Kirchengemeinde St. Michael würdigte sein 40-jähriges Wirken mit einem überwältigenden Festgottesdienst. Er sei damals mit der faszinierenden Aufgabe beschenkt worden, einen Dienst für die Menschen und mit den Menschen verrichten zu dürfen. Er sei von Gottes Gnade zu diesem Dienst berufen und von ihm bis heute getragen und begleitet worden, verkündete Cingia in seiner Ansprache. Auf die entsprechende Frage würde er auch heute noch, "ohne Wenn und Aber", "Ja" zum Priesterberuf sagen. Jeder Tag sei für ihn ein guter Tag und bereichere seine Biographie.

Er zitierte aus dem Korintherbrief des Apostels Paulus: "Wir sind nicht Herren Eures Glaubens, sondern Diener Eurer Freude". Es sei für Cingia ein besonderes Anliegen, den Priesterdienst in den Vordergrund zu stellen, so der stellvertretende Vorsitzende der katholischen Kirchengemeinde St. Michael, Jochen Schwendemann. Es freue ihn sehr, mit Pfarrer Cingia einen überzeugten Seelsorger im Ort präsent zu wissen und überraschte ihn mit einem originellen Geschenk.

In Vertretung des Pfarrers Christian Albrecht, überbrachte Luitgard Klaußner Glückwünsche der katholischen Kirchengemeinde St. Michael Aichhalden, in der Cingia vom 1987 bis 1999 mit "Leib und Seele" wirkte. Der Vorsitzende der Kolpingfamilie, Hubert Nagel, stellte fest, Cingia habe auch als Pensionär seine Berufung als Priester nicht abgelegt, sondern bringe sich ein, wann immer man ihn rufe. Nagel überreichte eine Kerze von der Seligsprechung Adolph Kolpings mit der Inschrift: "Nach christlicher Vollkommenheit zu streben, ist die Aufgabe unseres ganzen Lebens!" Des Weiteren überreichte Nagel die Kolpingplakette des Internationalen Kolpingwerkes.

Der Festgottesdienst wurde von den beiden Kirchenchören Lauterbach und Tennenbronn unter der Leitung von Ute Haas-Woelke auf hohem Konzert-Niveau umrahmt. Zur Aufführung kamen Mozarts "Missa brevis in B" und das "Gloria" von Antonio Vivaldi. Niklas Broghammer (Orgel) und das Orchester Schmid aus Schramberg mit Gästen sowie die Solisten Hildegard Fendt (Sopran), Claudia Habermann (Sopran), Peter Bantle (Tenor) und Katrin Hafner (Solo-Violine) setzten in "St. Michael" weitere, atemberaubende Akzente.

Die Pfarrgemeinde lud anschließend zu einem Steh-Empfang in die "Sonne" ein. Die Dankandacht am Sonntagabend in "St. Michael" wurde vom Männergesangverein "1872" unter der Leitung von Walter Müller eindrucksvoll umrahmt. Der Jubilar Anton Cingia ließ es sich nicht nehmen, als begeisterter Sänger des Vereins, im Chor mitzusingen.