Das Küchenzelt der Landeserstaufnahmeeinrichtung in Ellwangen (Archivfoto). Nach einem Bericht der „Welt am Sonntag“ sind die Flüchtlingsunterkünfte der Bundesländer nur in Thüringen, Sachsen und im Saarland weniger ausgelastet als in Baden-Württemberg. Foto: dpa

Laut einem Bericht der „Welt am Sonntag“ sind die Flüchtlingsunterkünfte des Landes (nicht der Kommunen) in Baden-Württemberg kaum ausgelastet. Demnach sind die Unterkünfte nur in drei Ländern noch schwächer belegt.

Berlin - In Deutschland stehen viele Flüchtlingsunterkünfte nach einem Bericht der „Welt am Sonntag“ (hier auch online) halbleer. Das Blatt beruft sich auf selbst recherchierte Zahlen zu den landeseigenen Flüchtlingsunterkünften, also etwa Erstaufnahmeeinrichtungen oder von den Ländern bereitgestellte Notunterkünfte. Nicht gemeint sind die Unterkünfte, die von den Kommunen bereitgestellt werden.

In Baden-Württemberg sind diese Unterkünfte demnach aktuell mit 27 000 Bewohnern zu einem Drittel belegt. Das Land selbst berichtet auf dieser Website über die Belegung seiner Erstaufnahmeeinrichtungen. Demnach sind dort aktuell 15 394 Personen untergebracht. In der Region Stuttgart gibt es nur eine Erstaufnahmeeinrichtung, die nach Angaben des Landes mit aktuell 39 Personen belegt ist.

Nur in drei Ländern noch weniger ausgelastet

Laut den Zahlen der „Welt am Sonntag“ sind damit nur die landeseigenen Flüchtlingsunterkünfte in Thüringen, Sachsen und im Saarland weniger ausgelastet als in Baden-Württemberg. „Der tägliche Zustrom von Asylbewerbern ist in den letzten Wochen deutlich gesunken“, teilte das niedersächsische Innenministerium mit. Ähnliches sei aus vielen anderen Länderministerien zu hören.

In Thüringen sei die Belegungsquote mit 18,6 Prozent unter allen Ländern am geringsten, dahinter folge Sachsen mit rund 20 Prozent, berichtet das Blatt. Im Saarland seien die Unterkünfte zu etwas mehr als einem Viertel gefüllt. In den Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg wiederum gebe es weiterhin nahezu volle Unterkünfte. Manche Heime seien sogar überbelegt.

Als möglicher Grund für den Leerstand im Osten wird die „entspannte Immobiliensituation“ angeführt, die eine schnelle Verteilung der Flüchtlinge auf die Kommunen ermöglicht. Zudem sind die Flüchtlingszahlen seit einigen Wochen wegen der gesperrten Balkanroute deutlich zurückgegangen.