Wie umweltfreundlich sind die Parteien? Symbolbild. Foto: dpa-Zentralbild

Umweltverbände BUND und Nabu beurteilen Programme der Parteien für Landtagswahl. "Spürbar nachhaltiger" geworden.

Stuttgart - Sie geben zwar keine Wahlempfehlung, dennoch warnen die Naturschutzverbände BUND und Nabu vor einem »Rollback« in Umweltthemen bei einer Abwahl von Grün-Rot im März. Baden-Württemberg sei in den vergangenen fünf Jahren »spürbar nachhaltiger« geworden, bilanzierten die Landeschefs Brigitte Dahlbender und Andre Baumann am Montag in Stuttgart.

Mit einer Rückkehr zu CDU und FDP drohe etwa beim Jagdrecht, dem Ökolandbau oder dem Naturschutz allgemein eine Rolle rückwärts. »Wir sind unabhängig und geben keine Wahlempfehlung, aber wir rufen die Bürger auf, Natur- und Umweltschutz bei ihrer Wahlentscheidung ganz vorne anzustellen«, sagte Baumann.

Ein Check der Wahlprogramme durch den Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und den Naturschutzbund (Nabu) ergab dieses Bild:

CDU: Im Programm der Union fanden die Naturschützer »kaum positive Ansätze und viel angekündigte Rückschritte«. Sie betone die »Bewahrung der Schöpfung«, Konzepte dafür seien aber nicht zu erkennen. Naturschutz werde auf Freiwilligkeit begrenzt.

GRÜNE: Die Partei von Ministerpräsident Winfried Kretschmann habe »als einzige ihr Programm an Nachhaltigkeit ausgerichtet«. Richtig seien etwa die ambitionierten Ziele beim Ausbau der Windkraft, bei der nachhaltigen Mobilität und beim Ausbau von Bus und Bahn.

SPD: Zwar setze die SPD zu sehr auf den Straßenbau, dennoch sei es zu begrüßen, dass die Sozialdemokraten im Wesentlichen die gute Entwicklung fortsetzen möchten. Pluspunkte bekamen sie für den Ausbau der Öko-Energie oder die finanzielle Stärkung des Naturschutzes.

FDP: »Ökologie im Rückwärtsgang« lautet das Urteil zum liberalen Wahlprogramm. Die FDP habe sich komplett aus Nachhaltigkeit, Umwelt- und Naturschutz verabschiedet. Mehr Geld für Straßenbau, weniger für Ökolandbau - damit macht man sich bei BUND und Nabu keine Freunde.

Der Nabu hat in Baden-Württemberg 88 000 Mitglieder, der BUND ebenso viele. Baden-Württemberg wählt am 13. März einen neuen Landtag.