Winfried Kretschmann will das Gespräch mit Guido Wolf suchen. Foto: dpa

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann ist gegegen einen frühen Wahlkampf vor der Landtagswahl 2016. Deshalb will er nun das Gespräch mit Herausforderer Guido Wolf suchen.

Stuttgart - Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hält nichts von einem frühen Landtagswahlkampf. Er wolle deshalb mit dem designierten CDU-Spitzenkandidaten Guido Wolf sprechen, sagte der Regierungschef am Dienstag in Stuttgart. Allerdings sei er nicht sehr optimistisch, dass das Gespräch von großem Erfolg gekrönt sein werde und die CDU von einem frühen Wahlkampf ablasse. Kretschmann sagte, ein früher Auftakt führe zu Verdruss bei den Wählern und zu niedrigen Wahlbeteiligungen.

Die CDU-Basis hatte sich für Wolf als CDU-Spitzenkandidaten ausgesprochen. Der bisherige Landtagspräsident ist somit Herausforderer von Kretschmann bei der Landtagswahl 2016. Die baden-württembergische Legislaturperiode sei auch deshalb von vier auf fünf Jahre verlängert worden, damit genügend Zeit sei, um ordentlich zu regieren. „Das wird mit so einem frühen Wahlkampf völlig konterkariert“, meinte Kretschmann. Ginge es nach ihm, würde der Wahlkampf erst in einem Jahr beginnen.

Ungeachtet dessen gratulierte Kretschmann Wolf zur CDU-Spitzenkandidatur. „Ich hoffe, dass wir im Wahlkampf fair miteinander die Klinge kreuzen.“ Der Regierungschef räumte ein, dass er den Landtagspräsidenten bislang nicht richtig kenne. „Ich kann ihn ganz schwer einschätzen.“

Landtagspräsident Wolf hatte Kretschmann unter anderem am vergangenen Wochenende im SWR angegriffen. „Zwischen Winfried Kretschmann und mir gibt es erhebliche Unterschiede was Zielstrebigkeit angeht, was Durchsetzungskraft angeht, was auch Verwaltungsmanagement angeht“, sagte der 53-Jährige. Kretschmann reagierte darauf gelassen. „Das hat mich jetzt nicht besonders erschüttert“, sagte er - und lachte.