Wilfried Klenk soll Landtagspräsident werden. Foto: dpa

Als größte Fraktion im Landtag hat die CDU das Recht, den Landtagspräsidenten vorzuschlagen. Wilfried Klenk soll die Nachfolge von Guido Wolf übernehmen. Der Sozialpolitiker setzte sich gegen Friedlinde Gurr-Hirsch durch.

Stuttgart - Die CDU-Fraktion schlägt Wilfried Klenk für das Amt des Landtagspräsidenten vor. Der 55 Jahre alte Sozialpolitiker setzte sich am Dienstag in einer Kampfabstimmung gegen die frühere Agrarstaatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch durch. Klenk bekam 38 Stimmen - Gurr Hirsch 20 Stimmen.

Der bisherige Landtagspräsident Guido Wolf war zurückgetreten, nachdem er am Samstag beim Landesparteitag in Ulm offiziell zum CDU-Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2016 gewählt worden war. Die CDU hat als größte Fraktion im Landtag zwar das Vorschlagsrecht für den Posten des Landtagspräsidenten. Sie ist aber bei der Wahl im Plenum auf Stimmen der anderen Fraktionen angewiesen. Die Landtagspräsidentenwahl ist voraussichtlich nächste Woche. Zunächst will sich Klenk den anderen drei Fraktionen vorstellen.

Die CDU hat sich eigentlich die Förderung von Frauen auf die Fahnen geschrieben. Dazu befragt sagte Wolf nach Klenks Wahl: „Frauen im Fokus ist ein Projekt der CDU-Landespartei.“ Er ergänzte dann aber, die Frauenförderung bleibe eine Aufgabe für die CDU, an der auch er arbeiten werde. In der Frage der Landtagspräsidenten-Nachfolge habe sich die Fraktion für Klenk entschieden. Dies sei zu respektieren.

Die SPD-Vizevorsitzende im Land, Leni Breymaier, kritisierte die Personalie. Es sei „ein weiterer trauriger Tag für die Frauen in Baden-Württemberg“, sagte Breymaier. Das Ergebnis unterstreiche die „verbale Aufgeschlossenheit bei gleichzeitiger Verhaltensstarre“ der CDU.