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Katzen-Quarantänestation kostet nur noch 55.000 Euro.

Lahr - Der Tierschutzverein Lahr und Umgebung hat endlich eine Lösung für das Dauerthema "Katzen-Quarantänestation" gefunden. Die Station wird in einem frei werdenden Raum im Tierheim eingerichtet, ein teurer Neubau ist nicht notwendig.

Seit 2011 beschäftigt den Tierschutzverein Lahr und Umgebung das Thema Katzenquarantäne-Station als "Dauerschleife". Aufgrund der engen räumlichen Gegebenheiten im 1972 errichteten Tierheim wurde lange darauf hingearbeitet, eine neue zweite Katzen-Quarantänestation als separaten Neubau zu errichten. Ursprünglich lag der Kostenansatz bei rund 100 000 Euro, wobei die Kosten zwischen Verein, Land und Stadt Lahr gedrittelt werden sollten. Verein und Stadt waren sich schnell einig, allerdings fehlte die Zusage des Landes. Da das Projekt aufgrund der fehlenden Zusage stockte, stiegen die Baukosten in vier Jahren trotz völlig unveränderter Pläne auf 120.000 Euro.

Mittlerweile haben sich die Pläne seit Ende 2015 geändert, wie Vorsitzender Martin Spirgatis bei der Hauptversammlung am Montagabend berichtete. Nach dem erneuten Leitungswechsel im Tierheim wurde zum Jahreswechsel die bisherige Leitungswohnung mit rund 100 Quadratmetern Größe frei. Also überlegten sich die Verantwortlichen, die Räumlichkeiten umzunutzen und durch strukturelle Veränderungen im Gebäude andere Voraussetzungen zu schaffen. Spirgatis stellte die Einzelheiten dar. Ein neuer Eingangsbereich mit Info- und Wartezone entsteht, das bisherige Büro wird verlegt und erstmals eine Personalküche eingerichtet. Ein weiterer eigener Nagerraum sowie Kranken- und Untersuchungszimmer sind in diesem Zug ebenfalls geplant.

Der Clou ist, dass im frei werdenden Bereich nun die neue Quarantäne-Station eingerichtet werden kann. Da alle Bereiche unter demselben Dach liegen werden, liefert der neue Zuschnitt, vom Vorsitzenden auf das Gesamtprojekt bezogen folgerichtig als "Plan B" bezeichnet, entscheidende Vorteile.

"Da kein separates Gebäude benötigt wird, sind unter anderem die Laufwege um einiges kürzer", zeigte Spirgatis auf. Auch die Eingangssituation im Tierheim werde sich deutlich verbessern, sind die Verantwortlichen überzeugt. Weiterer wesentlicher Vorteil: Die Baukosten schrumpfen enorm, werden bei rund 55 000 Euro liegen. Viel Geld aus Sicht des Tierschutzvereins, aber immer noch wesentlich besser als im Fall eines separaten Neubaus. Stadt Lahr und Veterinäramt unterstützen die Lösung, das Land muss die Situation allerdings aufgrund der geänderten Sachlage neu einordnen. Spirgatis hofft auf eine baldige Zusage.

Der Tierschutzverein hat mit den Umbauarbeiten, was Büro und Eingangsbereich betrifft, bereits begonnen. Bis zum Sommerfest am 11. September sollen die Arbeiten abgeschlossen sein und die neu eingerichteten Räume besichtigt werden können, kündigte der Vorsitzende an.

Verantwortliche und Mitglieder des Tierschutzvereins arbeiten weiter mit aller Kraft daran, den Verein über Wasser zu halten. Rechner Jan Renkewitz konnte ein weiter deutlich abgebautes Minus im Vergleich zum Vorjahr vermelden. "Man nähert sich der Null an, auch wenn das Ganze weiter ein Drauflegegeschäft bleibt", so Renkewitz. Spirgatis brachte zum Ausdruck, dass an nur wenigen Stellschrauben gedreht werden könne. Am besten wären mehr Mitglieder, so Spirgatis. Aktuell zählt der Verein 426 Mitglieder.

Einrichtung ist regelmäßig ausgelastet

Aus den zwölf Vertragsgemeinden des Tierheims wurden 344 Tiere (84 Hunde, 232 Katzen, 28 Kleintiere) aufgenommen, das ist ein Plus von 63. Betreut wurden im vergangenen Jahr mehr als 500 Tiere (115 Hunde, 294 Katzen, 99 weitere Tiere). Hinzu gesellten sich 48 Tiere in Pension. Im Tierheim leben derzeit 20 Hunde, 136 Katzen, 21 weitere Tiere. "Wir sind regelmäßig nahezu voll ausgelastet, müssen mit Wartelisten arbeiten", machte Spirgatis deutlich. Gerade die rund 50 Katzenbabys seien weiter ein großes Thema. Das Tierheim erlebe wie fast jedes Jahr eine regelrechte "Schwemme", so der Vorsitzende.