Bis in vier Jahren sollen nicht nur die drei Laubenganghäuser entlang der Schwarzwaldstraße saniert sein. SPD, CDU und FDP haben dafür gesorgt, dass der Kanadaring bis zur Landesgartenschau auch ein Quartierszentrum erhält – wie ursprünglich geplant. Grafik: STW

Im Kanadaring soll die Quartiersmitte bis zur Landesgartenschau 2018 fertig sein.

Lahr - Nicht erst in acht, sondern in vier Jahren soll der erste Sanierungsabschnitt im Kanadaring abgeschlossen sein. Dafür haben gestern SPD, CDU und FDP im Gemeinderat gesorgt. Das bedeutet, dass die Quartiersmitte doch noch bis zur Landesgartenschau fertig ist.

In einem waren sich alle Stadträte gestern einig: Die Stadtverwaltung soll grünes Licht erhalten, um für den Kanadaring Fördermittel aus dem Bund-Länder-Programm "Soziale Stadt" zu beantragen. In Gesprächen mit dem Regierungspräsidium war es gelungen, einen Förderrahmen in Höhe von 12,1 Millionen Euro festzulegen (wir haben berichtet). Das bedeutet, dass der Anteil der Stadt bei rund 4,8 Millionen Euro liegt. Nicht zuletzt aufgrund der Kosten hatten die Stadtverwaltung und die Städtische Wohnungsbaugesellschaft, der die meisten Wohnungen im Kanadaring gehören, einen Förderzeitraum von acht Jahren für den ersten Sanierungsabschnitt vorgeschlagen. Das bedeutet, dass innerhalb von acht Jahren zum einen die drei südlichen Laubenganghäuser entlang der Schwarzwaldstraße, zum anderen das Wohngebiet eine Quartiermitte erhält.

Dass dadurch bis zur Landesgartenschau 2018 allenfalls die Laubenganghäuser, aber nicht die Quartiersmitte fertig sein sollte, mochte eine Mehrheit aus SPD, CDU und FDP nicht einsehen. Die drei Fraktionen sorgten deshalb mit einem interfraktionellen Antrag dafür, dass der erste Sanierungsabschnitt nicht in acht, sondern in vier Jahren realisiert wird. Der Antrag wurde mit 17 gegen neun Stimmen angenommen. Dagegen stimmten die Mehrheit der Freien Wähler (bis auf Roland Wagenmann), die Grünen und Sonja Rehm (Linke Liste).

Eine Streckung auf acht Jahre tue dem Projekt nicht zu, hatte zuvor SPD-Fraktionschef Roland Hirsch den gemeinsamen Antrag begründet. Bis zur Landesgartenschau müsse "etwas Besonderes, etwas Neues" sichtbar sein. "Drei Laubenganghäuser allein stoßen nicht auf ein gesteigertes Interesse", sagte er mit Blick auf die Quartiersmitte. "Eine negative Einschätzung der Finanzierbarkeit halten wir nicht für gerechtfertigt", so Hirsch weiter.

"Unser erklärtes Ziel war eine deutliche Aufwertung des Kanadarings im Zusammenhang mit der Landesgartenschau", sagte die CDU-Fraktionsvorsitzende Ilona Rompel. Sie zeigte sich überzeugt, dass es gelingt, in vier Jahren sowohl die Sanierung der Laubenganghäuser als auch die Quartiersmitte zu realisieren. "Wir können das stemmen. Notfalles muss man etwas anderes schieben", sagte FDP-Fraktionschef Jörg Uffelmann.

"Die Mehrheit unserer Fraktion hat die Befürchtung, dass die Stadt sich finanziell übernimmt", sprach sich Eberhard Roth (Freie Wähler) für eine achtjährige Sanierungsdauer aus. Er warnte: "Wir haben kein finanzielles Polster mehr!" Wie Roth bezeichnete Sven Täubert (Grüne) es als erfreulich, dass der Förderrahmen auf 12,1 Millionen Euro aufgestockt wurde. Allerdings müsse man die finanziellen Möglichkeiten im Auge behalten. Nicht gefallen wollte Täubert, dass anders als geplant das Gebäude Kanadaring 24 nicht abgerissen werden soll und dadurch das Quartierszentrum kleiner ausfällt als im Entwurf des Büros Pesch, das den städtebaulichen Wettbewerb für den Kanadaring gewonnen hatte, vorgesehen ist. Würde dieser Entwurf verwirklicht, wäre die Quartiersmitte größer als der Marktplatz, meinte Uffelmann dazu.

Wie Freie Wähler und Grüne hielt Sonja Rehm (Linke Liste) einen Förderzeitraum von acht Jahren für gerechtfertigt.