Andreas Maier und Jens Heil sind seit Mitte August auf Streife. Ende dieses Monats ist Schluss. Foto: Archiv

Beide Stellen werden neu ausgeschrieben. Stadtverwaltung zieht positive Zwischenbilanz.

Lahr - Nach gut zwei Monaten Streife ist schon wieder Schluss. Vorübergehend. Die beiden Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdiensts verlassen die Stadtverwaltung. Bis Anfang nächsten Jahres sollen die Stellen wieder besetzt werden.

Andreas Maier und Jens Heil sind seit Mitte August in der Stadt unterwegs. Vorausgegangen war eine sechswöchige Einarbeitungsphase. Dienstags bis samstags, vor allem nachts, entlasten die neuen städtischen Mitarbeiter den Gemeindevollzugsdienst und unterstützen die Polizei.

Zum Monatsende verlassen beide die Stadtverwaltung. Laut Lucia Vogt vom Rechts- und Ordnungsamt aus "unterschiedlichen persönlichen Gründen«. Auf Nachfrage betont Vogt: "Es lag nicht am Konzept."Vielmehr hätten beispielsweise die Arbeitszeiten eine Rolle gespielt.

Vogt zieht derweil ein positives Zwischenfazit. In mehr als 500 Fällen habe der KOD ein Verfahren eingeleitet, heißt es in einer Pressemeldung der Stadt. Einen besonderen Schwerpunkt gebe es nicht. Vielmehr komme der KOD in ganz unterschiedlichen Bereichen zum Einsatz. In Kooperation mit dem Polizeirevier Lahr habe der Ordnungsdienst viele Anliegen von Bürgern entgegengenommen. Neben Parksünden fielen darunter auch Anzeigen wegen des Befahrens gesperrter Straßen oder aufgrund von Ruhestörungen, so Vogt. Sowohl im privaten Bereich als auch in Gaststätten.

"Wir haben im Vorfeld auch mit den Ortsvorstehern gesprochen", sagt Vogt. Die Kernstadt sei zwar der Schwerpunkt, dennoch seien bei jeder Schicht auch Stadtteile angefahren worden. Besonders wichtig sei aber, dass man die Mitarbeiter in der Lahrer Innenstadt wahrnehme. Dort sollen sie als Ansprechpartner dienen und dafür sorgen, dass sich die Lahrer sicherer fühlen. Ein Punkt, der in Umfragen immer wieder bemängelt worden ist.

In den vergangenen zwei Monaten habe es keine negativen Rückmeldungen gegeben, so Vogt. "Kritische Fragen gab es eher vor dem Start."Von einer kontroversen Diskussion wie in Freiburg, wo der Ordnungsdienst gerade wieder gekippt worden ist, ist Lahr aber meilenweit entfernt.

Für Felix Neulinger, Leiter des Lahrer Polizeireviers, ist der KOD ein "Erfolgsmodell«. Er lobt die Zusammenarbeit mit der Polizei. "Viele Vorfälle haben die beiden auch komplett allein bearbeitet."

Auch aus Sicht der Stadtverwaltung hat sich das Konzept bewährt. Daher soll es unverändert fortgesetzt werden. Beim KOD handelt es sich um ein Pilotprojekt, das zunächst auf zwei Jahre befristet ist. Danach wird der Gemeinderat entscheiden, ob es verlängert wird. 100.000 Euro pro Haushaltsjahr lässt sich die Stadt das Modellprojekt kosten. "Wir wollen die Stellen sehr zeitnah besetzen", sagt Vogt. "Wir bereiten gerade die Ausschreibung vor."Kosten sollen durch den Wechsel fast keine entstehen. Der Großteil der Ausstattung könne weiterverwendet werden. Eine Schulung in Karlsruhe, die eigentlich für die beiden aktuellen Mitarbeiter gedacht war, könnten deren Nachfolger besuchen.

Bis diese feststehen, legt der KOD eine Pause ein. Derweil sind wie bislang die fünf Mitarbeiter des Gemeindevollzugsdiensts im Einsatz. Die Polizei ist nachts erreichbar. Anfang 2015 soll der Ordnungsdienst wieder auf Streife gehen.