So stellen sich die Planer den neuen Zentralen Busbahnhof vor, der auf dem bisherigen Parkplatz beim Bahnhofsgebäude (rechts im Bild) gebaut werden soll. Foto: Büro GJL

Technischer Ausschuss zeigt sich begeistert von den Plänen für den Bahnhofsvorplatz.

Lahr - Die Chancen stehen nicht schlecht, dass der Lahrer Bahnhofsvorplatz runderneuert wird: Der Technische Ausschuss gab einstimmig grünes Licht für die Planungen, in deren Mittelpunkt ein neuer Zentraler Omnibusbahnhof (ZOB) steht.

Weil die Deutsche Bahn bis zur Landesgartenschau 2018 das Lahrer Bahnhofsgebäude modernisieren und barrierefrei gestalten will, will die Stadt auch das seit rund zehn Jahren geplante Projekt "Umgestaltung des Bahnhofs" angehen. Wie berichtet, schlägt das Karlsruher Architekturbüro GJL vor, einen Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) auf der jetzigen Parkfläche vor dem Bahnhof zu bauen, der insgesamt sechs Bussen Platz bieten soll. Das würde rund 1,2 Millionen Euro kosten. Ergänzt wird der Busbahnhof durch zwei Bussteige östlich der Fahrradboxen, die auch als Halt für Fernbusse genutzt werden können. Die Taxistellplätze bleiben, wo sie sind: unmittelbar vor dem Bahnhofsgebäude. Die Straße "Bahnhofplatz" erhält eine neue, 7,50 Meter breite Trasse, sodass ein Schutzstreifen für Radfahrer angelegt werden kann. An der jetzigen Bushaltestelle könnte man in zwei Ausbaustufen für insgesamt 310 000 Euro Stellplätze für Autos schaffen.

Das Karlsruher Architekturbüro schlägt vor, den Knotenpunkt Schwarzwaldstraße/Vogesenstraße/Bahnhofplatz umzugestalten, um eine bessere Verkehrsführung zu erreichen. Denkbar sei eine abknickende Vorfahrtsstraße mit Unterordnung der Vogesenstraße, was mit 210 000 Euro zu Buche schlagen würde. Ein Kreisverkehr wäre mit rund 306 000 Euro etwas teurer. Alle drei Baumaßnahmen summieren sich je nachdem, ob ein Kreisverkehr kommt, auf 1,71 bis 1,87 Millionen Euro. Zum Vergleich: Bei der Haushaltsberatung am Montag pochten die Fraktionsvertreter darauf, dass die Stadt nicht mehr als 1,5 Millionen Euro für den Bahnhofsvorplatz ausgeben dürfe.

Im Technischen Ausschuss gab es eine so breite Zustimmung zu den Planungen des Karlsruher Architekturbüros, dass Roland Hirsch (SPD) meinte: "Es zeigt sich, dass 1,5 Millionen Euro nicht ausreichend sind. Nach dem Kanadaring und der Tonofenfabrik müsse der Bahnhofsvorplatz das "dritte prägende Projekt außerhalb der Landesgartenschau" werden. Besonders gelungen fand Hirsch die Gestaltung des Zentralen Omnibusbahnhofs, der eine Überdachung aus Holz erhalten soll. Wichtig sei der SPD zum einen eine Anbindung des Bahnhofs an das Industriegebiet, die aber aus Kostengründen erst nach der Landesgartenschau in Angriff genommen werden soll. Zum anderen dürften aber auch keine Parkplätze wegfallen. Laut den Planern gibt es derzeit am Bahnhof 64 Stellplätze. Künftig könnte es 76 geben, wenn die Verkehrsinsel bei der derzeitigen Bushaltestelle entfernt wird.

"Zu einem modernisierten Bahnhof gehört ein angemessener Vorplatz", begrüßte Ilona Rompel (CDU) das Konzept für die Umgestaltung. Auch Rompel hält eine Verbindung nach Westen – also eine Verlängerung der Bahnhofsunterführung – für wünschenswert. "Aber wir müssen auf dem Teppich bleiben. Außerdem hängt das auch vom dritten und vierten Gleis ab", so die Fraktionsvorsitzende. Wie Hirsch findet Rompel Gefallen an einem Kreisverkehr, der auch der SWEG lieber wäre, wie bei der Ausschusssitzung am Mittwoch deutlich wurde.

Auch Rolf Mauch (Freie Wähler), Claus Vollmer (Grüne), Joachim Volk (FDP) und Lukas Oßwald (Linke Liste) stimmten der Planung zu. "So wie es im Moment ist, ist es für alle Verkehrsteilnehmer Mist", betonte Vollmer: "Es kann nur besser werden, Und wenn es so wird wie geplant, wird es richtig gut." Die Westanbindung koste 3,5 Millionen Euro – Geld, das die Stadt derzeit nicht habe. Aber wenn sie Realität ist, ist nach Meinung des Ausschusses auch das von Anwohnern und Pendlern beklagte Parkproblem beim Bahnhof gelöst.

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