Die Mess säulen sind seit dem 27. August in Betrieb. Die Zahl der Geschwindigkeitsübertretungen zeigt laut Stadtverwaltung, dass Handlungsbedarf bestand. Foto: sb

Alarmierende Ergebnisse: Innerhalb einer Woche mehr als 400 Temposünder auf dem Urteilsplatz.

Lahr - Da sind jede Menge Raser in die Falle getappt: Innerhalb von nur einer Woche haben die beiden neuen Messsäulen auf dem Urteilsplatz mehr als 400 Temposünder geblitzt. Auch mit Blick auf Geschwindigkeitsmessungen im Hohbergweg spricht die Stadtverwaltung von »alarmierenden Ergebnissen«.

Am 27. August sind auf dem Urteilsplatz, auf dem nur Schrittgeschwindigkeit erlaubt ist, die beiden Blitzsäulen in Betrieb genommen worden. Inzwischen liegt eine erste Auswertung der Messsäulen vor: Danach hat es innerhalb einer Woche 426 Geschwindigkeitsmesserungen gegeben. Dabei handelt es sich keineswegs um alle Verkehrsteilnehmer, die mehr als sieben Stundenkilometer auf dem Tacho hatten. Ausgelöst werden die Messsäulen nämlich erst ab Tempo 16, wie Lucia Vogt, die Leiterin der städtischen Abteilung Öffentliche Sicherheit und Ordnung, gegenüber unserer Zeitung erklärte. Zu den erlaubten sieben Stundenkilometern hat die Stadtverwaltung drei Stundenkilometer draufgeschlagen. Liegt jemand fünf Stundenkilometer drüber, werde dies wegen Geringfügigkeit nicht verfolgt. Wer schneller fährt, begehe eine Ordnungswidrigkeit, die verfolgt wird.

Post von der Bußgeldstelle der Stadtverwaltung bekommen auch viele Autofahrer, die im Hohbergweg zu schnell unterwegs waren: In der vergangenen Woche hat die Abteilung Öffentliche Sicherheit und Ordnung die Geschwindigkeit gemessen. Das Ergebnis: Innerhalb von drei Stunden sind im Hohbergweg, wo Tempo 30 gilt, mehr als 350 Geschwindigkeitsüberschreitungen festgestellt worden. Hier gibt es aufgrund der einseitigen Sperrung der Ortsdurchfahrt Lahr, die derzeit zwischen Schützenstraße und Klostermühlgasse saniert wird, eine Umleitung in Fahrtrichtung Osten. »Diese Zahl hat mich auch erschreckt«, sagte Vogt. Die Abteilungsleiterin kündigte an, dass demnächst dort die Geschwindigkeit erneut kontrolliert wird. »Die Verwaltung appelliert eindringlich an alle Fahrzeugführer, die zulässigen Geschwindigkeiten einzuhalten und so zu einem sicheren Miteinander zwischen allen Verkehrsteilnehmern beizutragen«, so Vogt.

Die Zahl der Verstöße auf dem Urteilsplatz zeigt auch laut Bürgermeister Guido Schöneboom, dass Handlungsbedarf bestand. Unabhängig von der Diskussion über eine Sperrung des Platzes: »Wenn die Messungen dazu beitragen, dass die Autofahrer langsamer über den Platz fahren, ist das Ziel erreicht.« Schöneboom und Vogt haben auch den Eindruck, dass mehr und mehr Autofahrer wegen der Blitzer dazu übergehen, lieber die Berg-/Turmstraße zu benutzen.

Bleibt auf dem Urteilsplatz noch ein Problem: das wilde Parken. Laut Vogt hat es allein im August 115 Verstöße gegeben.