Die heiße Phase vor dem Start: Die Sport- und Supersportwagen beschleunigen zunächst auf maximal 50 Kilometer pro Stunde, ab der Startlinie geben sie dann richtig Gas. Foto: SCC500

Erste deutsche Meisterschaft im Beschleunigungsrennen im September auf Flugplatz.

Lahr - Durchschnittlich mehr als 750 Pferdestärken, Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 330 Kilometern pro Stunde: Fans schneller und auffälliger Boliden sollten am 27. September auf dem Flugplatzgelände auf ihre Kosten kommen. Dann findet die erste deutsche Meisterschaft im "Rolling50 1000" statt, einem Beschleunigungsvergleich.

Am Donnerstag fand am Flugplatzgelände eine Ortsbegehung mit Vertretern der Stadt und der Polizei statt. Es ging um die Parkplätze und die Verkehrssituation am Veranstaltungstag – die Verwaltung hatte keine Pro-bleme mit der aktuellen Planung. Mit dabei war auch Peter Klein. Der Kfz-Techniker ist Veranstalter und Inhaber des Super-Car-Clubs 500 (SCC500), der hinter der Veranstaltung steht und auch die Idee zum Wettbewerb hatte.

"Rolling50" ist ein Beschleunigungsvergleich zwischen jeweils zwei Fahrzeugen, die sich nebeneinander auf eine Geschwindigkeit von maximal 50 Kilometer pro Stunde einpendeln und dann ab der Startlinie mit Vollgas beschleunigen. "Das ist materialschonender", erklärt Klein. Am Ende der 1000 Meter langen Beschleunigungsstrecke wird die Geschwindigkeit gemessen – die höchste gewinnt. "Die Sicherheit ist uns sehr wichtig", so Klein. Vor dem Start wird jedes Fahrzeug kontrolliert. Die eigentlichen Höchstgeschwindigkeiten erreichen die Fahrzeuge nicht, zudem stehe genügend Brems- und Anhalteweg zur Verfügung.

Erst recht in Lahr: Die Landebahn misst insgesamt 2,5 Kilometer. Ideal für diese Art Wettbewerb und mit der Nähe zu Deutschlands Nachbarländern ein Grund dafür, warum die "Rolling50 1000" am Rande des Schwarzwalds ausgefahren werden.

Auf die Idee kam Klein, nachdem illegale Rennen in Dortmund immer häufiger auftraten. Der Hagener, selbst Autonarr und auch mit einem Abschleppdienst aktiv, tat es in der Seele weh, die "Fahrzeuge von der Straße zu kratzen". "Beschleunigung gehört auf die Rennstrecke und nicht auf die Straße", distanziert sich Klein deutlich von den Rasern auf deutschen Straßen.

Sieben Mal gab es bisher "Rolling50"-Rennen, einige wurden auch in Zusammenarbeit dem Sportsender "Sport1" und dem Motormagazin "Grip" groß aufgezogen und übertragen. Tausende Zuschauer kamen laut Klein zu den Veranstaltungen. Auf dem Lahrer Flugplatz können bis zu 4000 Motorsportfans und Interessierte Platz finden. Gefahren wird in sechs Wertungsgruppen, die "Königsklasse", so Klein, ist die Klasse mit 1000 PS und mehr. Rund 60 Teilnehmer aus Deutschland, Italien, Frankreich, der Schweiz und Österreich werden an den Start gehen. "Das Besondere daran ist, dass alle Fahrzeuge über eine Straßenzulassung verfügen." Serienmäßige 300 PS hat jedes Fahrzeug, von BMW über Ferrari oder Lamborghini bis zu den schnellsten Nissan GTR und Porsche 9ff, mindestens unter der Haube, das ist Voraussetzung für die Teilnahme.

Profi-Rennfahrer sind bei dem Teilnehmerfeld kaum welche dabei, sagt Klein, das sei bei diesem Wettbewerb nicht entscheidend, da nur geradeaus gefahren werde. "Im Mittelpunkt stehen die Autos", sagt Klein.

Zuschauer zahlen im Vorverkauf 20 Euro, an der Tageskasse 25 Euro. Kinder unter zehn Jahren haben freien Eintritt. Um eine optimale Sicht zu garantieren, wird eine große Leinwand aufgebaut, über die das Publikum die heiße Phase der Beschleunigung aus sicherer Entfernung verfolgen kann, nachdem die Boliden zuvor an ihm vorbeigerauscht sind. "Sicherheit geht eben vor", sagt Klein.

Infos und Tickets: www.scc500.de