Die Bahn will mit Vorbereitungen für den Streckenausbau beginnen, wobei auch Probebohrungen in der Region geplant sind. Unsere Aufnahme zeigt den Lahrer Bahnhof, der durch den Bau eines Güterbahnhofs am Flugplatz entlastet werden soll. Foto: Baublies

Deutsche Bahn informiert über Probebohrungen und Gesamtkonzept.

Lahr - Die Bahn plant den Ausbau der Rheintalstrecke und eine neue Trasse parallel zur A 5. In den kommenden Monaten werden dazu Probebohrungen gemacht. Vertreter der Bahn haben das Projekt am Dienstag vorgestellt.

Der Info-Abend fand in der Aula des Max-Planck-Gymnasiums statt. Sven Adam, Leiter des Projektes ABS (Ausbaustrecke) und NBS (Neubaustrecke), und Christoph Klenert vom Management sowie Bernd Melchert, der die Ergebnisse der Bohrungen auswerten wird, stellten für die DB das Gesamtkonzept vor. André Koletzko und Wolfgang Fechner erläuterten für die Subunternehmer, wie die Bohrungen vorgenommen werden.

Lediglich rund 30 Zuhörer waren gekommen. Dafür waren Fragen nach der Präsentation sehr spezifisch. Die meisten Besucher werden vor allem von den Bohrungen als Eigentümer oder Pächter ab November 2017 bis Februar 2018 betroffen sein.

Adam und Klenert erklärten, warum die Bahn die Rheintalbahn so ausbauen will, dass die Intercityzüge (ICE) zwischen Karlsruhe und Basel künftig auf einem Großteil der Strecke 250 Kilometer pro Stunde fahren können – satt wie bisher "nur" 160 Kilometer pro Stunde. Die schnellere Anbindung sei erforderlich, damit die Bahn bei einer immer größeren Mobilität konkurrenzfähig bleiben könne. Die Fahrzeit zum wichtigen Knotenpunkt Mannheim würde sich von Karlsruhe von derzeit im Schnitt 100 Minuten auf idealerweise 69 Minuten verkürzen. Der Ausbau der Rheintalbahn – zwischen Orschweier und Kenzingen viergleisig – verbessere dazu den Nahverkehr.

Für die Erhöhung der Güterkapazität wird die neue parallele Strecke ab dem Offenburger Tunnel bis kurz vor Riegel entlang der A 5 neu gebaut. Hier sind, da es keine Daten gibt, als Erstes 143 Bohrungen zwischen Hohberg und Kenzingen notwendig. 32 davon werden als Grundwassermessstellen ausgebaut. Koletzko und Fechner präzisierten, dass man auf den Grundstücken etwa ein bis zwei Tage eine Fläche von etwa 100 Quadratmetern in Anspruch nehmen würde. Der unausweichliche Flurschaden sollte dabei so gering wie möglich bleiben. Für die Region Lahr bietet der Ausbau noch einen Vorteil. Auf dem Gelände des IGP Lahr plant die Bahn einen neuen sechsgleisigen Güterbahnhof. Das würde dem IGP einen Standortvorteil sichern.

Detaillierte Fragen gab es über den Flächenverbrauch entlang der Neubaustrecke. Die Mitarbeiter der Bahn erklärten, dass man einen Streifen von 18,5 Meter Distanz zwischen dem Randstreifen der A 5 Richtung Süden und der Mitte des nächstliegenden Gleises geplant habe. "Weniger geht da nicht", sagte Adam. Zufahrtswege der DB für Gleisbauarbeiten oder ein Sicherheitsabstand, der notwendig sei, falls ein Lkw auf der A 5 von der Fahrbahn gerate, seien eingerechnet. Die DB-Mitarbeiter waren sich sicher, dass man richtig kalkuliert habe. Grünstreifen zwischen Gleisen und A 5 von 50 Metern wären nicht geplant.

Info: Langzeitprojekt

Die Dimension des Ausbaus erläuterte Sven Adam mit den Jahreszahlen 2035 und 2044. In 18 Jahren werde nach den derzeitigen Vorplanungen das Baurecht abgeschlossen sein. Im Jahre 2044 würden die Ausbau- und Neubaustrecke fertig sein. Adam: "Hier werden einige Milliarden Euro investiert." Die Vorplanungen sollen 2020 abgeschlossen sein. Ausführlich informiert die DB im Internet unter www.karlsruhe-basel.de