Ein gewohntes Bild zur Chrysanthema: Die Marktstraße ist von oben bis unten mit Besuchern gefüllt. Am verkaufsoffenen Sonntag luden die Geschäfte zur Schnäppchenjagd ein. Foto: Haid

In Lahrer Innenstadt pulsiert für drei Wochen das Leben. Tausende verfolgen offizielle Eröffnung.

Lahr - Die Chrysanthema hat begonnen und in der Lahrer Innenstadt pulsiert das Leben. Tausende verfolgten am Samstag die offizielle Eröffnung des dreiwöchigen Blumenspektakels auf dem Lahrer Marktplatz.

Die 17. Chrysanthema steht unter dem Motto "Mon Amour". "Liebe ist das uralte Thema, das nie langweilig wird", sprach Oberbürgermeister Wolfgang G. Müller noch vor der Eröffnung beim Empfang der Ehrengäste im "Haus zum Pflug". Die Blumenschau spiegle die Liebe Lahrs zu ihren Partnerstädten, zur Heimat und zu Asien, dem "Geburtsland" von Lahrs blumiger Hauptdarstellerin.

Auf dem Schlossplatz, dem Beet des Eurodistrikts, wächst die Liebe über Grenzen und auch auf dem Sonnenplatz stellten die Gärtner des Europa-Parks die Freundschaft zum Nachbarland Frankreich in den Mittelpunkt. Das Beet bei der Stadtmühle zeigt den Schutterlindenberg mit seinem weiten Blick ins Schuttertal. "Viele Lahrer haben sich dort oben schon ›Mon amour‹ zugeflüstert", erzählte Müller augenzwinkernd.

In der Unendlichkeit und der Sehnsucht verlieren sich zarte asiatische Sonderkulturen in ihrem Spiegelbild auf dem Urteilsplatz mit seinen japanischen Installationen. Als "flüchtiges Glück" präsentiert sich die Liebe am Rosenbrunnen. Überall sind Herzen in die Beete integriert, in der Lammstraße sind Bäumchen mit roten Korsagen bekleidet und erinnern an französische Can-Can-Tänzerinnen. Einzig der Storchenturm erstrahlt in diesem Jahr nicht in der Blumenpracht. Eingerüstet wartet er auf die Vollendung seiner Sanierung. Im Hof des Turmes ist dagegen eine blumige Lyra aufgebaut, ein Instrument, mit dessen Spiel schon bei Orpheus die Frauen der Liebe erlagen. Nicht mehr wegzudenken von der blumigen Pracht der Chrysanthema ist das blühende und mit Blumen strahlende Chrysanthementor in der Obststraße.

Die Chrysanthema habe eine "Anziehungskraft nach außen und eine Bindungskraft nach innen", sprach Müller zur Eröffnung. Die Blumenschau ziehe viele Gäste nach Lahr, gleichzeitig unterstützen die Lahrer das Spektakel in unterschiedlichster Form und laden Verwandte und Freunde ein, "die anderswo wohnen müssen". Diese Bindungswirkung sei nicht zu unterschätzen. In der jüngeren Vergangenheit habe es in der Lahrer Kernstadt keine Veranstaltung gegeben, die diese Funktion erfüllte, die man anderswo beispielsweise bei der Kirmes oder der Kirchweih beobachten kann.

Die Chrysanthema habe eine Ausstrahlung über die Grenzen hinweg, sie sei mehr als eine dreiwöchige Veranstaltung. Sie werbe für ein Miteinander, für Respekt und Toleranz, betonte Chrysanthemenbotschafterin Nawel Rafik-Elmrini, stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Straßburg. Die Chrysanthema vertiefe die Völkerverständigung durch den Gedanken der Liebe, ergänzte Doles Bürgermeister Jean-Marie Sermier. Sie vereine und löse Grenzen auf.

Juliane Dörflinger freute sich, "ein Stück dieser Offenheit präsentieren zu dürfen", sagte die neue Hoheit und winkte strahlend "ins Volk".