Das neue Vereinsheim des Alpenvereins steht seit Samstag. Die Mitglieder haben viel Eigenarbeit geleistet. Foto: Breuer

Richtfest gefeiert. Holzgebäude wird millimetergenau aufgestellt. Kletterturm soll im Mai in Betrieb gehen.

Lahr - 17 Meter lang, dreieinhalb Meter breit und vier Meter hoch – das neue Vereinsheim des Alpenvereins steht. Am Samstag ist Richtfest gewesen.

Die Zeiten der Planung und heißen Diskussionen im Alpenverein Lahr haben ein Ende. Am Samstag wurde das neue Vereinsheim auf dem Landesgartenschaugelände aufgestellt. Nur knapp zwei Stunden vor dem offiziellen Richtfest fuhr ein Tieflader mit Kran an den Standort zwischen Römerstraße und B 415. Im Gepäck hatte er das 20 Tonnen schwere Holzgebäude des Alpenvereins. Nach gut einer Stunde fuhr der Schwertransporter wieder weg – ohne Last.

Ein komplettes Haus, das in der Luft schwebt, sieht man selten. Am Samstag bot sich dieses Bild den Mitgliedern des Alpenvereins, die beo-bachteten, wie das Gebäude mit Drahtseilen am Haken des Krans befestigt in Zeitlupentempo vom Tieflader in einem 90-Grad-Schwenk in die richtige Position gebracht und abgesetzt wurde. Dem Kranführer wurde viel Fingerspitzengefühl abverlangt – schließlich musste der Bau millimetergenau platziert werden. Nach knapp 15 Minuten war alles vorbei und Arbeiter begannen damit, Stützen mit dem Haus zu verbinden und ihm damit Stabilität zu verleihen.

Kaum war das Gebäude platziert, wurden Tische, Bänke, Kuchen, Kaffee und Glühweinkocher hineingebracht und alles für das Richtfest vorbereitet. Wie stark der Zusammenhalt im Verein ist, zeigte sich aber nicht nur an der Vorbereitung des Fests, die pünktlich abgeschlossen war, sondern auch beim Bau des Hauses. In 900 freiwilligen Arbeitsstunden bauten Vereinsmitglieder an fünf Samstagen das Gebäude zusammen. Die Herstellerfirma, Holzbau Nowack aus Kippenheim, hatte lediglich den offiziellen Auftrag, das Gerippe zu bauen. Alles andere war Eigenleistung. Wobei Nowack seine Werkstatt und auch sein Know-how zur Verfügung gestellt hat.

Entsprechend fiel auch der Dank des Vorsitzenden Norbert Klein aus, der das Engagement der Mitglieder und deren Frauen, die die Arbeiter in der Zeit versorgt hatten, hervorhob. Dazu zählte er auch den Architekten Richard Stihler, der neben der Planung und Bauleitung auch selbst Hand anlegte. Walter Caroli, der in Vertretung des Oberbürgermeisters gekommen war, nannte das Projekt des Alpenvereins, zu dem auch ein noch zu bauender 17 Meter hoher Kletterturm gehört, einen »Leuchtturm der Landesgartenschau«, der schon von Weitem sichtbar sein werde. Für die Stadt sei es wichtig, dass es jetzt auch optisch mit der Landesgartenschau, die 2018 stattfinden soll, vorangeht. Das Vereinsheim gefalle ihm sehr gut. »Die Stadt wird immer gern bereit sein, zu helfen, wenn es nötig sein sollte«, versprach Caroli, woraufhin Klein ihn gleich darauf hinwies, dass ein weiterer Antrag auf Förderung eingehen werde. »Die Bodenplatte für den Kletterturm ist etwas teurer geworden«, sagte er.

Am Gebäude fehlen jetzt noch das Gründach, die Fensterläden und der Innenausbau. Bis Ende Februar soll alles fertig sein, danach wird der Kletterturm gebaut und – wenn alles planmäßig läuft – im Mai in Betrieb gehen.