27 Prozent der Deutschen ertappen sich öfters beim Nutzen von Apps, ohne dabei wirklich etwas zu suchen. Foto: dpa

Von der Toilettensuche bis zur Scheidungshilfe: Im App- oder Playstore können sich Smartphone-Besitzer für (fast) alle Probleme des Alltags Hilfe suchen. Manche Anwendungen muten jedoch eher seltsam an.

Stuttgart - 106 Minuten verbringen die Deutschen täglich privat im Internet – und sind dabei nicht nur mit Sinnvollem beschäftigt.

Sprechende Bilder

„Image It“ Foto: Nicolas Campourcy

Ohne Griechischkenntnisse einen Kaffee in Athen bestellen – kein Problem mit der App „Image It“. Statt wild mit Händen und Füßen zu gestikulieren, zückt man das Smartphone und deutet auf das entsprechende Bild. Die App umfasst 450 Piktogramme. Diese sind in zehn Kategorien wie Freizeit, Transport und Essen unterteilt. Reicht ein Wort nicht aus, kann man Sequenzen mit bis zu drei Symbolen bilden und diese zusätzlich selbst beschriften . „Image It“ ist gratis für Android-Geräte, fürs iPhone kostet die App 0,99 E u r o.

Spaß mit Luftblasen

„Bubble Wrap“ Foto: eusebeia

Plopp, plopp, plopp! Jeder kennt sie, fast jeder liebt sie: die Luftpolsterfolie. Ursprünglich erdacht, um zerbrechliche Gegenstände bei Umzügen oder im Versand zu schützen, führt die Bläschen-Folie längst ein geheimes Doppelleben – als Beschäftigungstherapeut. Nun muss man nicht mehr auf das nächste Päckchen warten, um beim Telefonieren oder Fernsehschauen Blasen platzen zu lassen – und damit seine Mitmenschen zur Weißglut zu treiben. Die App „Bubble Wrap“ gibt es in verschiedenen Versionen kostenlos für Android und iOS.

„Shryne“ Foto: Shryne Ltd

Den Schmerz einfrieren

Erinnerungen an den oder die Ex: Früher waren das in Kisten gestapelte Liebesbriefe, Fotos und Kinokarten. Neuerdings eher: E-Mails, Selfies aus dem WhatsApp-Verlauf, Facebook-Nachrichten und Instagram-Kommentare. Sollte man die nach einer Trennung löschen? Wer radikal ist, tut das. Wer sich nach dem ersten Schmerz wieder erinnern will, kann die digitalen Konversationen mit der App „Shryne“ speichern. Sie verweigert den Zugriff auf die Dateien bis zu einem Jahr, wenn man das möchte. Die kostenlose Anwendung gibt es bisher nur für iOS.

Putzen nach Befehl

„Putzalarm“ Foto: agenCi

„Du hast pro Raum genau fünf Minuten Zeit. Schalte Musik ein. Mit Musik geht alles viel leichter. Klicke auf Start, wenn du bereit bist . . .“ – „Putzalarm“ ist eine App für Putzmuffel und Leute, die noch nie einen Besen in der Hand hatten. Jeden Tag stellt sie ihrem Nutzer eine neue Herausforderung – mal muss er Fenster putzen, mal den Müll herunterbringen oder die Pflanzen gießen. Ein paar Aufgaben wiederholen sich alle zwei bis drei Wochen, andere sind nur einmal im Jahr fällig. Der virtuelle Putzplan kostet 2,99 Euro (Android und iOS).

„Flush – Public Toilet Finder“ Foto: Ruston

Zum stillen Örtchen

Mehr als 100 000 öffentliche Toiletten listet die App „Flush – Public Toilet Finder“ auf – im wahrsten Sinne des Wortes eine Erleichterung, wenn man unterwegs ist und mal dringend müsste. Mit einem Klick zeigt die kostenlose Anwendung für Android und iOS die nächstgelegenen stillen Örtchen auf einer Karte an und hilft dem Nutzer, diese zu finden. Mit Filtern kann man außerdem gezielt kostenfreie oder behindertengerechte Toiletten sowie Wickelräume ansteuern. Nach Angaben des Entwicklers kann „Flush“ auch offline genutzt werden.

Romantik auf dem Display

„Virtuelles Feuerzeug“ Foto: iHandy Inc.

Romantische Stimmung beim Konzert – und als Nichtraucher wieder einmal kein Feuerzeug dabei. Die schnelle Lösung: einfach das Handy hochhalten. Nostalgiker und Retro-Fans öffnen dafür die Anwendung „Virtuelles Feuerzeug“. Die Flamme des abgebildeten Sturmfeuerzeugs schwankt mit, bewegt man den Arm zur Musik. Um das Feuer auf dem Bildschirm zu entfachen, öffnet man das digitale Feuerzeug und dreht – wie bei einem echten – am Rädchen. „Virtuelles Feuerzeug“ ist gratis für iOS, ähnliche Apps gibt es auch für Android.

„Waterbalance“ Foto: Waterbalance

Den Pegel halten

Zwei Tassen Kaffee, ein Glas Limonade, eine Flasche Wasser: Die App „Waterbalance“ erinnert ihren Nutzer daran, ausreichend zu trinken. Anhand von Faktoren wie dem Geschlecht, dem Wetter und dem Körpergewicht errechnet sie den täglichen Wasserbedarf und behält den Überblick über den aktuellen Wasserstand im Körper – nur eintragen muss man die Getränke selbst. Lernt man nach einer Weile, den eigenen Wasserhaushalt besser zu regulieren, verleiht „Waterbalance“ eine Plakette. Die App ist gratis für Android und iOS.

Kampf dem Rosenkrieg

„Scheidung“ Foto: hyperworx Medienproduktionen

Die perfekte Scheidung verspricht die App „Scheidung“ nicht. Helfen kann sie Betroffenen trotzdem: Mit Verhaltenstipps und einem Überblick über das Scheidungsrecht in Deutschland. Neben Infos zu den rechtlichen Voraussetzungen einer Scheidung und dem konkreten Ablauf erfährt der Nutzer auch, was ihn die Trennung kosten kann. So zeigt ihm die Anwendung, was auf ihn zukommt – und wie er einen Rosenkrieg unter Umständen vermeiden kann. „Scheidung“ ist gratis für Android und iOS.