Der Sturm hat in Zimmern ob Rottweil eine Photovoltaikanlage vom Dach gerissen. Foto: Otto

Herbst zeigt, was er kann: Feuerwehren im Landkreis bei 18 Einsätzen gefordert. Umgestürzte Bäume blockieren Straßen.

Kreis Rottweil - Der erste Herbststurm des Jahres hatte es in sich: Die Feuerwehren im Landkreis mussten am Dienstagabend insgesamt rund 18 Einsätze bewältigen. Den größten Schaden gab es in Zimmern ob Rottweil: Teile einer Photovoltaikanlage wurden von einem Firmendach gerissen.

Den Zimmerner Feuerwehrleuten, die gegen 20.30 Uhr alarmiert worden waren, bot sich vor Ort ein Bild der Zerstörung: Der Sturm hatte  rund 60 Quadratmeter einer Photovoltaikanlage vom Dach eines Firmengebäudes in der Robert-Bosch-Straße gerissen. Ein Teil landete wie zerknülltes Papier direkt neben dem Gebäude, ein weiterer Teil flog bis in eine angrenzende Wohnstraße. Ein dort geparktes Auto wurde zerstört. Die Feuerwehr war mit 22 Mann und vier Fahrzeugen im Einsatz.

Zunächst galt es laut Abteilungskommandant Marc Burkhardt, die Anlage stromlos zu machen. Dann wurden Straße und Auto von den Anlageteilen befreit, weitere herunterhängende Teile gesichert. "Wir waren bis 23 Uhr beschäftigt", so Marc Burkhardt. Man könne froh sein, dass sich niemand auf der Straße befunden habe. Gestern Mittag begutachtete eine Fachfirma den Schaden an der Anlage, der auf rund 25.000 Euro geschätzt wird.

Insgesamt waren wegen des Sturms laut Kreisbrandmeister Mario Rumpf zwölf Feuerwehren aus den Gemeinden im Kreis teilweise mehrfach im Einsatz – sie mussten  allesamt umgestürzte Bäume beseitigen. Die Leitstelle in Rottweil wurde von Feuerwehrseite aus um einen Mann auf drei  verstärkt. "Der erste Alarm ging um 17.46 Uhr aus Hardt ein, der letzte um 21.52 aus Aichhalden", berichtet Rumpf. 

Auch Schramberg, Dornhan, Deißlingen, Oberndorf, Sulz-Dürrenmettstetten  und weitere Gemeinden waren betroffen. Auch zwischen Hausen und Horgen musste die Straße freigemacht werden. In Rottweil selbst blieb es bei harmloseren Vorkommnissen: In Rottweil-Altstadt flog der  Inhalt von Papiertonnen durch die Luft und Gelbe Säcke setzten  zu Höhenflügen an. "Eigentlich war es ja auch nur ein Stürmle" sagt Kreisbrandmeister Rumpf. Schließlich sei man im Kreis anderes gewohnt. In jedem Fall zahle es sich aus, den Aufenthalt im Freien zu vermeiden. In früheren Jahren, so erinnert Rumpf, hätte  Leichtsinnigkeit   auch schon Opfer gefordert.

Großes Glück im Unglück hatten übrigens auch Fahrgäste eines Regio-Expresses im Schwarzwald-Baar-Kreis: Am Dienstagabend gegen 20.30 Uhr  kollidierte der Zug der Schwarzwaldbahn  im Bereich Triberg-Gremmelsbach mit einem umstürzenden Baum. Die Fahrgäste wurden noch am Abend  mit Busunternehmen zu ihren Zielorten gefahren. Niemand wurde verletzt.