Beim Thema Schule kann fast jeder mitsprechen. Erste Entscheidungen sind gefallen. Foto: Charisius

Anmeldefrist für Klasse fünf ist abgelaufen. Gemeinschaftsschule Deißlingen freut sich über großen Zuspruch.

Kreis Rottweil - Für viele Eltern und Kinder war das ganz ein besonderer Termin: Diese Woche liefen im Landkreis wie überall die Anmeldungen für die weiterführenden Schulen nach Klasse vier.

Und wie war nun der Ansturm auf die verschiedenen Schularten? Wer gehört zu den Gewinnern, wer zu den Verlierern? Was die Rektoren mehrerer Gymnasien im Kreis einheitlich vermelden: Den Eltern scheint – trotz Wegfall der Verpflichtung – einiges an der Grundschulempfehlung zu liegen. Ein besonderer Fokus liegt in diesem Jahr zudem auf den Gemeinschaftsschulen – wie kommt das »neue Schulmodell« im Kreis an? In Deißlingen, wo die Gemeinschaftsschule Eschach-Neckar als erste im Landkreis bereits im vergangenen Schuljahr gestartet ist, scheint sich das Konzept durchzusetzen: »Wir haben 52 neue Anmeldungen für Klasse fünf und sind hochzufrieden«, sagt der stellvertretende Schulleiter Rainer Morschl begeistert. Damit hat sich die Nachfrage nochmals gesteigert: 40 Schüler sind es in der jetzigen fünften Klasse. Diese Entwicklung sei ein Beweis für die gute Arbeit der Kollegen im vergangenen Jahr, erklärt Morschl auch im Namen des Schulleiters Peter Singer. Zum einen seien die Infoveranstaltungen gut besucht gewesen, vieles habe sich aber vor allem über Mundpropaganda herumgesprochen. Die Schüler kommen aus einem großen Einzugsgebiet an die Gemeinschaftsschule, sogar aus Schwenningen.

Bei den beiden anderen neuen Gemeinschaftsschulen, in Schramberg und Dunningen, fehlen die Erfahrungswerte noch. Hier betreten Lehrer, Eltern und Schüler Neuland. Sehr zufrieden ist Bernhard Pfundstein, Rektor der Dunninger Gemeinschaftsschule, nach Ende der Anmeldefrist. Mit 87 Neuanmeldungen könne man vier Klassen mit einer »angenehmen« Schülerzahl bilden. »Unsere Erwartungen wurden wirklich übertroffen«, ist sein positives Fazit.

Ein anderes Bild bietet sich in Schramberg: 30 neue Schüler vermeldet Udo Trost, Rektor der dortigen Gemeinschaftsschule. »Wir hatten mit mehr gerechnet«, gibt er zu. Er vermutet die Ursache in einer vermehrten Entscheidung der Kinder fürs Gymnasium. »Wenn die Wortführer der Grundschule aufs Gymnasium gehen, ziehen viele der anderen nach«, weiß er aus Erfahrung.

Und tatsächlich: Mit 124 Neuanmeldungen verzeichnet das Schramberger Gymnasium einen deutlichen Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr. »Im letzten Jahr hatten wir knapp 90 Anmeldungen und sind dreizügig gefahren«, erinnert sich Schulleiter Bernhard Dennig.

Einen Schülereinbruch vermeldet das Oberndorfer Gymnasium am Rosenberg. Während man letztes Jahr noch drei Klassen bilden konnte, sind es dieses Jahr nur noch 44 Neuanmeldungen. Am Sulzer Albeck-Gymnasium ist die Lage unverändert. 97 Neuanmeldungen waren es im Vorjahr, 93 sind es dieses Jahr.

Mit 239 Anmeldungen insgesamt liege man auch in Rottweil im Raster der vergangenen Jahre, vermeldet Wolfgang Mack, geschäftsführender Schulleiter der drei dortigen Gymnasien. »Von einem Schülerschwund spüren wir nichts«, sagt er. Lediglich die Gewichtung zwischen den einzelnen Gymnasien habe sich dieses Jahr wieder verschoben: 116 gehen nun ans Leibniz-Gymnasium, 85 ans Droste-Hülshoff und 38 ans Albertus-Magnus. In Rottweil habe man weiterhin eine Übergangsquote von knapp unter 40 Prozent an die Gymnasien.

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Ergebnisse unserer Telefonumfrage im Bereich Schramberg