Eigentlich ist das Indische Springkraut ja hübsch anzusehen wie hier am Neckar bei Talhausen, wäre da nicht seine Neigung, die heimische Pflanzenwelt zu unterdrücken. Foto: Schulz

Pflanze verdrängt mehr und mehr die heimische Flora. Für Menschen ungefährlich.

Kreis Rottweil - Einen schaurig-schönen Anblick bieten seit Tagen die Flussauen im Landkreis: Sie sind an vielen Stellen in leuchtendes Rosa getaucht. Doch der Schein trügt. Die Pflanze, die für die Farbtupfer verantwortlich ist, hat hier eigentliches nichts zu suchen. Sie stammt aus Indien und beeinträchtigt heimische Pflanzen.

Der Schein trügt nicht: Das Indische Springkraut hat sich im Landkreis wie auch in anderen Landkreisen stark ausgebreitet, äußert die Sprecherin des Landkreises, Brigitte Stein, gegenüber dem Schwarzwälder Boten. Einst als Bienennährpflanze und Zierstaude eingeführt, verursache es in der freien Landschaft zunehmend Probleme.

Dass das Kraut vor allem an Flussauen anzutreffen ist, hat seinen Grund: Der Verbreitungsmechanismus, so Stein, erfolge überwiegend durch Gewässer, so dass vor allem die gewässerbegleitende Vegetation sowie auch Feuchtbrachen beeinträchtigt, teilweise sogar verdrängt würden.

Vom Indischen Springkraut geht indes keine gesundheitliche Gefährdung wie zum Beispiel vom Riesenbärenklau oder der Ambrosia aus.

Viel tun kann man offensichtlich nicht, denn eine flächendeckende Bekämpfung sei aufgrund des starken Ausbreitungspotenzials kaum noch möglich und mache nur noch an kleineren Bächen von der Quelle in Fließrichtung Sinn. Das Springkraut sei einjährig und produziere sehr viele kleine Samen. Eine Bekämpfung sei daher am besten in der Blüte durchzuführen. Pflanzen mit Samenansätzen sollten nicht kompostiert werden, da die Samen nachreifen könnten.

Würden die Pflanzen nicht von der Fläche entfernt, könnten diese erneut wurzeln und austreiben. Im Schwarzwaldbereich werden vom Landschaftsentwicklungsverband Mittlerer Schwarzwald Bekämpfungsaktionen organisiert und regelmäßig durchgeführt. Auch Initiativen von Vereinen und Einzelpersonen gibt es im Bereich der Eschach.